15. Juli 2024
LOFOTEN UND SENJA -Meine Highlights für 10 Tage Nordnorwegen
Die Lofoten und Senja – die Inselgruppen im Norden Norwegens sind nach wie vor eines meiner absoluten Lieblingsreiseziele. Ich habe sie im September 2019, während meines Auslandssemesters in Oslo, besucht. 10 Tage sind wir insgesamt unterwegs gewesen, und weil ich auch knapp fünf Jahre später immer noch verliebt in diese Inseln bin, kommen hier meine besten Tipps für Wanderungen, zum Geld sparen und unsere Route.
Kommt mit in den Norden Norwegens und lasst euch von glitzerenden, reflektierenden Seen, paradiesischen Stränden, Ruhe, Stille und wunderschönen Gipfeln verzaubern!
Warum sind Senja und die Lofoten so besonders?
Seit ich das erste Mal ein Bild von den Lofoten gesehen habe, war für mich klar: Da muss ich hin! Am besten sofort. Aber spätestens, als ich die Zusage für mein Auslandssemester in Oslo, einer der nördlichsten Hauptstädte der Welt, bekommen habe, war sofort sicher, dass ich hoch in den Norden gehen werde. Als ich mich ein bisschen über die Lofoten informiert habe, bin ich auf Senja gestoßen und war sogar noch ein bisschen verzauberter als zuvor.
Ohne zu viel vorneweg nehmen zu wollen hier schonmal der erste Spoiler: Senja hat mir persönlich ein bisschen besser gefallen, weil es noch ein Ticken ursprünglicher und untouristischer ist. Mittlerweile kennen wahrscheinlich die meisten die Lofoten und wissen, dass man sich, wenn man das kristallklare Wasser des Atlantiks und die weißen Sandstrände sieht, für einen kurzen Moment in die Karibik versetzt fühlen kann. Bis man den Temperaturunterschied realisiert. Statt 30°C warten hier nämlich eher so 10 -15°C auf einen. Dies tut der Schönheit aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Neben paradiesischen Stränden warten die Lofoten und Senja nämlich mit wunderschönen, majestätischen Bergen; Seen, in denen sich die Berge und die charakteristischen roten Häuschen spiegeln; sanften, grünen Tälern; Elche, Otter und Rentiere und schroffen Kliffen auf. Menschen, die diese unberührte Stille stören könnten, gibt es wenig. Vor allem Senja ist touristisch bis heute relativ unerschlossen, was mir schleierhaft ist. Massentourismus und sogar Hotels sucht man hier vergebens. Stattdessen heißt es Ferienwohnung, Selbstversorgung und dafür friedliche Stille, einsame Wanderungen. Wie gesagt, wenn man eher auf Kultur, Partys und Menschen steht, dann sollte man nicht nach Senja und auch nicht auf die Lofoten kommen. Hier steht wirklich die Natur im Mittelpunkt, die man eben am besten auf ausgedehnten Wanderungen erkunden kann. Alleine auf Senja gibt es 26 Wanderrouten, die über die ganze Insel verteilt sind und für jeden Geschmack etwas bieten.

Allgemeine Infos und Hintergrund über die Lofoten
ie Lofoten sind eine norwegische Inselgruppe vor der Küste Nordnorwegens. Sie liegen ein Stückchen südlich von Tromsø und nördlich von Bodø. Sie bestehen aus etwa 80 Inseln. Insgesamt wohnen hier ca. 24.000 Menschen auf einer Fläche von 1227 km2. Mit ihren hohen Bergen und der rauen Natur mitten im Atlantik sind sie einmalig. Vor allem Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer sich nicht so gerne draußen aufhält und eher an Städten interessiert ist, der wird sich hier nicht so wohlfühlen.
Übersetzt heißt Lofoten „der Luchsfuß“ und ist der ursprüngliche Name einer der Inseln, nämlich von Vestvagøy. Wenn man auf den Lofoten ist, dann befindet man sich schon nördlich des Polarkreises. Das heißt im Sommer sieht man hier die Mitternachtssonne und im Winter hat man die Chance auf Polarlichter. Es gibt sogar ein Polarlichtzentrum in Laukvik, das einen gerne mit Informationen versorgt. Wir waren im September da und haben leider weder das eine noch das andere gesehen, aber ich möchte unbedingt nochmal wiederkommen. Dann im Juni, wenn die Sonne nicht mehr untergeht. Ich stelle mir das so magisch vor, mit den Bergen, dem Atlantik und der Sonne, die alles in ein goldenes Licht taucht.
Die Lofoten sind seit circa 6000 Jahren bevölkert und boten für ihre Bewohner perfekte Bedingungen für Fischfang und Jagd. Auch die Wikinger haben sich hier niedergelassen und mehrere Siedlungen gebaut, die teilweise noch heute zu bewundern sind. Der Wohlstand der Einwohner Lofotens hing historisch immer stark an der Größe des Fischfangs: Viel Fisch bedeutete großen Wohlstand, wenig Fisch dagegen wenig Wohlstand.

Neben den Lofoten liegt Senja, eine kleine Insel, die bisher oft und völlig zu Unrecht von ihren berühmteren Nachbarn aus dem Süden in den Schatten gestellt wird. Senja ist die zweitgröße Insel Norwegens und liegt sogar noch nördlicher, etwa 350km nördlich des Polarkreises und mindestens genauso schön.
Anreise und Fotbewegung
Anreise auf die Lofoten und Senja
Wenn man in Oslo ist, kann man ganz entspannt ca. 23 Stunden und gut 1.400 km hochfahren, oder man fliegt für ca. 50 -100 Euro nach Tromsø oder für ein bisschen mehr gleich auf die Lofoten. Wir haben uns damals für Tromsø entschieden, einfach weil es am wenigsten aufwendig und am günstigsten war, von Deutschland aus gesehen.
Fortbewegung auf den Lofoten und Senja
Man kann sowohl die Lofoten als auch Senja bestimmt auch ohne Mietauto bereisen, jedoch ist man dann sehr eingeschränkt und auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, der dort oben im Norden nicht wirklich ausgebaut ist. Meine ganz klare Empfehlung ist also ein Mietwagen. Wir haben unseren von Deutschland aus schon vorgebucht und ihn dann am Flughafen in Tromsø abgeholt, was auch wirklich reibungslos funktioniert hat. Für 10 Tage haben wir ca. 350 Euro gezahlt, was für norwegische Verhältnisse wirklich mehr als okay ist. Das bringt mich zum nächsten allgemeinen Thema, das für ganz Norwegen gilt: Norwegen ist teuer. Sehr teuer. Sogar noch ein bisschen teurer als die Schweiz in manchen Bereichen, wie uns einige Schweizer in Oslo bestätigt haben.
Fitnesslevel
Für einige Wanderungen auf den Lofoten muss man ziemlich fit sein. Das Schwierigkeitsniveau der Wanderungen orientiert sich an den Norwegern, die wesentlich mehr gewöhnt sind als wir. Ein medium für Norweger ist mindestens ein difficult für uns. Genauso wie ein easy niemals easy ist, sondern eher zu einem medium tendiert. Wie oft wir losmarschiert sind, mit dem Gedanken hier eine gemütliche Wanderung zu machen – es stand ja überall easy – um dann nach 15 Minuten und einer gefühlten Steigung von 40% eher den Eindruck zu haben, Extremsport zu betreiben. Oft haben wir unsere Wanderungen nur unterstützt von unzähligen Flüchen und Geschimpfe durchgezogen. Aber sobald der Gipfel erreicht ist, entschädigt die Aussicht für alle Strapazen.
Tipps für Sparfüchse
Im Supermarkt zahlt man gerne mal das Doppelte des deutschen Preises, vor allem frisches Obst und Gemüse ist wesentlich teurer. In Oslo kann man das Ganze relativ einfach umgehen, indem man in Läden, die meist arabischen Einwanderern gehören, im Stadtteil Grønland einkaufen geht. Fast jeder, der mit mir studiert hat, ist mindestens einmal die Woche dorthin gefahren und hat seinen Wochenvorrat an frischem Gemüse, Obst, Kräutern, aber auch Spezialitäten wie griechischen Feta, Olivenöl, Nüsse usw. zu decken. Die Qualität dort ist zwar nicht bio oder organic, aber wesentlich besser als in einem der Supermärkte, wie Rema1000 oder Kiwi und dazu um einiges günstiger.
Auf den Lofoten gibt es kein Grønland, was ich schmerzlich vermisst habe, da ich frisches Obst und Gemüse liebe. Aber es gibt ein paar Lichtblicke und ein paar Tipps, die ich hier mit euch teilen möchte:
- Nicht jede Sorte Obst oder Gemüse ist gleich teuer. Manche sind fast unbezahlbar, wie zum Beispiel Avocados. Anderes, wie Kohl, Karotten oder Lauch, ist sogar günstiger als in Deutschland. Man muss einfach vergleichen und darf nicht so wählerisch sein.
- Angebote nutzen. Bewegungen wie Too good to go werden auch in Norwegen immer beliebter und sind eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen.
- Eigenmarke kaufen. Sowohl Rema1000 als auch Kiwi – das sind die beiden großen Supermärkte, und auch die beiden, die ich empfehlen würde – haben ihre jeweilige Eigenmarke, die nochmal ordentlich günstiger ist als irgendein Markenprodukt.
- Vorräte. Ich bin ja sowieso ein großer Fan von Vorräten, was wahrscheinlich von meiner Kindheit auf dem Land und der Tatsache, dass man nicht mal eben schnell zum nächsten Supermarkt konnte. Ungefähr so ist es auf den Lofoten und Senja auch. Also am besten das Auto vollpacken, bevor man auf der Insel ist, oder in Leknes, der größten Stadt der Lofoten, denn da gibt es noch einen Rema1000. In den anderen Orten gibt es, wenn überhaupt, Läden wie Bunnpris, der wesentlich teurer und kleiner ist.
- Wenn man mit dem Auto aus Deutschland kommt und die Fähre nimmt, kann man natürlich schon vorsorgen und Nudeln, Konserven oder andere haltbare Lebensmittel einpacken.

Unsere Route für einen 10-tägigen Roadtrip durch Nordnorwegen
Wir waren insgesamt 10 Tage unterwegs, 5 davon auf den Lofoten und anschließend nochmal 5 in Senja. Übernachtet haben wir jeweils in Airbnbs, weil für uns klar war, dass wir uns selbst versorgen möchten, um so flexibel wie möglich zu sein und die Ausgaben auf ein Minimum zu begrenzen. Rückblickend würde ich das genauso wieder machen. Man kann natürlich auch zelten, aber Ende September war es sogar tagsüber schon nicht wärmer als 10 Grad, nachts sind sie regelmäßig unter den Gefrierpunkt gefallen. Wir waren jedenfalls sehr dankbar, nach einem anstrengenden Wandertag draußen zurück in unser gemütliches Zuhause zu kommen, auf dem Sofa zu sitzen und eine heiße Dusche zu genießen. Man kann natürlich auch mehrere Unterkünfte wählen, um täglich weniger hin- und herfahren zu müssen, aber ich fand unsere Distanzen tatsächlich sehr okay. So groß sind die Inseln ja auch wieder nicht. Und selbst wenn man mal länger fahren muss, wird einem nicht langweilig: Man schaut einfach aus dem Fenster und sieht diese wunderschöne, faszinierende, unberührte Natur neben sich und wird angesichts der immensen Schönheit, die so zufällig wirkt, demütig.
Unsere Airbnbs verlinke ich euch hier:
Lofoten: hier lag unsere Unterkunft in Sennesvik, im Süden der Insel Vestvågøy. Als Base gut geeignet, außer natürlich, man hat den Anspruch, alle Wanderungen der Insel in einer Woche durchzuziehen.
Senja: Diese Unterkunft lag in Stonglandseidet, im Süden Senjas. Vor allem das Airbnb auf Senja kann ich unbedingt weitermpfehlen. Man ist direkt an einem Fjord, hat komplette Ruhe und es ist super gemütlich und modern ausgestattet. Uuuund ganz traditionell ist das Dach mit Torf bedeckt, was irgendwie auch nochmal ziemlich cool ist. Wir haben uns hier wirklich sehr wohlgefühlt.

Unser Tagesablauf auf Senja und den Lofoten
Unsere Tage sahen fast immer gleich aus: Um 7 Uhr aufstehen. Frühstück machen (Porridge mit allerlei Obst, zubereitet von einer meiner Reisebuddys Theresa, die uns generell kulinarisch sehr verwöhnt hat und mir eher das Gefühl gegeben hat, in einem Hotel zu sein statt in einem Airbnb. Danke hier nochmal an dieser Stelle!!).
Proviant in Form von Brot mit Hummus und Karotten sowie den Resten des Abendessens vorbereiten. Frühstücken und dabei überlegen, welche Wanderung wir heute machen wollen. Unsere Wanderungen haben wir alle mithilfe der App Outt gefunden. Die App gehört jetzt aber anscheinend zu Outdooractive, ich werde aber versuchen, unten die Wanderungen zu verlinken, die wir gemacht haben.
Dann anziehen, Zähne putzen, Wanderschuhe schnüren und los. Abends erschöpft, aber glücklich und zufrieden wieder zurückfahren. Duschen. Kochen. Essen. Lesen. Reden. Schlafen. Und von vorne. Zweimal haben wir eine Sauna, jeweils direkt am Meer entdeckt, die wir für ein paar Stunden mieteten und von dort aus sogar den Sonnenuntergang beobachten konnten und uns im eiskalten Atlantik zwischen den Sessions abkühlen konnten. Definitiv eins der Erlebnisse, die ich niemals vergessen werde.
Meine 8 liebsten Tipps für Wanderungen auf den Lofoten und Senja
Ich verlinke euch hier alle Wanderungen, die wir auf den Lofoten und Senja unternommen haben und gebe euch ganz knapp ein paar Eckdaten. Wichtig: Es dauert eigentlich ausnahmslos länger, als es im Internet angegeben ist. Immer. Zweitens: Wanderschuhe sind ein Muss. Viele Wege sind unbefestigt und gerade wenn ihr wie wir im Herbst kommt, verwandelt der Regen die Wege in glitschigen Schlamm. Drittens: Jede Wanderung ist mega schön, ihr könnt auf den Lofoten und auf Senja nichts verkehrt machen, egal ob ihr meine Tipps macht oder nicht. Viel Spaß!
1. Justatinden, Lofoten

Das war unsere erste Wanderung auf den Lofoten und gleich eine der schönsten. Wir haben den Anfängerfehler gemacht, vor dem ich hier ständig warne, und zwar die angegebene Dauer auf der Karte und in der App als gegeben genommen, und gedacht für die paar Stunden brauchen wir keinen Proviant. Tja, was soll ich sagen. Wir hatten jeder einen Apfel und einen halben Liter Wasser und waren fast wahnsinnig vor Hunger. Die Aussicht war aber so unglaublich schön, dass das keine Rolle mehr gespielt hat und wir aus dem Staunen und der Begeisterung nicht mehr herausgekommen sind.
Der Justadtinden ist der höchste Gipfel auf der Ostseite von Vestvågøy mit 738m über dem Meeresspiegel. Auf dem Gipfel hat man einen Rundum-Blick über die Westlofoten und die norwegische Küste mit ihren Fjorden und Hügeln. Die Schwierigkeit wird wieder als mittel angegeben, aber die Steigung ist wie überall auf den Lofoten nicht ohne. Die Dauer wird zwar mit 4 Stunden angegeben, aber vor allem wenn man noch ein paar Bilder machen will und öfter mal die Aussicht genießt, kann man da ein paar Stunden draufschlagen.
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/lofoten/justadtinden/56037279/
2. Haukland Beach, Lofoten

Der wahrscheinlich schönste Strand ganz Norwegens, aber sicher der schönste Strand der Lofoten. Auch der befindet sich auf Vestvågø und beeindruckt mit seinem weißen Sandstrand und dem türkisblauen Wasser. Spätestens wenn man hier steht, fragt man sich, ob man hier wirklich oben im hohen Norden Norwegens und nicht doch in der Karibik ist. Nur das Wetter und die Berge im Hintergrund und vielleicht die Wassertemperatur von 3-15°C – wenn man denn mutig genug ist, und sich ins Wasser traut – könnten ein Hinweis darauf sein, wo man sich gerade befindet. Wir waren wie gesagt im September dort und haben deshalb kaum andere Touristen gesehen. Im Sommer scheinen sich die Lofoten aber immer mehr zu einem beliebten Ziel zu entwickeln, weswegen man hier vielleicht auf die frühen Morgenstunden ausweichen sollte. Wenn man noch einen besseren Blick auf den Haukland Beach werfen will, kann man entweder den Mannen erwandern oder den Himmeltinden. Wir haben uns für den Mannen entschieden.
https://www.outdooractive.com/de/poi/lofoten/haukland-beach-vestvagoy-island/42996626/
3. Mannen, Lofoten

Der Mannen ist der Gipfel über dem Haukland Beach und bietet deshalb einen der schönsten Blicke auf diesen paradiesischen Strand. Ebenso sieht man aber den Uttakleiv Beach und Ytterisa. Alle drei sind wunderschön. Wir sind nach einer langen Regenphase hochgestiegen, was ich nur bedingt empfehlen kann. Der Ausblick war natürlich wie immer beeindruckend und wunderschön. Der Aufstieg jedoch teilweise zermürbend und sehr nervenaufreibend, vor allem für eine meiner Freundinnen, deren Wanderschuhe auch schon bessere Tage erlebt haben. Aufgrund des Regens hat sich der Pfad in eine rutschige, matschige Angelegenheit entwickelt, was gepaart mit der Tatsache, dass man quasi komplett ohne Sicherung am Rande der Klippe entlangläuft, schon ein bisschen beängstigend sein kann. Am besten ist es hier glaube ich, wenn man entweder einfach nicht drüber nachdenkt, oder nur hochgeht, wenn es wirklich trocken und dadurch nicht rutschig ist. Der Blick hat sich auf jeden Fall gelohnt, wie ihr gleich sehen könnt. Ein paar Eckdaten: Strecke: 1,9km, Dauer 1h, Aufstieg 390 hm.
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/lofoten/mannen/56037289/
4. Kvalvikabucht und Ryten, Lofoten

Hierbei handelt es sich eigentlich um zwei Wanderungen, die man aber easy zusammen an einem Tag machen kann. Zuerst wandert man hoch zum Ryten und sichert sich den Blick über die atemberaubende Kvalvikabucht, die wieder mit türkisem Wasser und dem weißesten Sand, umgeben von kargen, schroffen, grauen Felsen glänzen kann. Bei schönem Wetter leuchtet das Wasser noch blauer und die Bucht wirkt besonders beeindruckend. Danach wandert man runter in die Bucht. Vor allem im Sommer bietet sich diese Bucht für ein bisschen Abkühlung an, ansonsten genießt man halt den Blick und die Ruhe. Die Wanderung zum Ryten und zurück dauert 4 Stunden, aber auch hier gilt: Gerne noch etwas draufschlagen. 814 hm werden überwunden, auf 9km. Derselbe Weg führt dann an einer Abbiegung nach unten zur Bucht. Das Schild kann man eigentlich nicht verfehlen.
5. Kvaenan, Senja

Der Kvaenan ist der dritthöchste Gipfel Senjas mit 865m. Die Aussicht war wie immer wunderschön, der Aufstieg wie immer hart :D. Bei uns lag auch Schnee im oberen Drittel. Im September. Das hat der Schönheit aber keinen Abbruch getan, sondern im Gegenteil alles noch ein bisschen magischer und verzauberter gemacht. Es werden 5h als Dauer angegeben und eine Strecke von 8km. Rechnet wie immer mit ein bisschen mehr Zeit, vor allem im Herbst und Winter, wenn Schnee liegen kann.
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/senja/kvaenan/108738491/#dmlb=1
6. Hesten, Senja

Der Hesten bietet traumhafte Aussichten auf den Segla, den höchsten und bekanntesten Berg von Senja. Die Wanderung selber ist nichts Besonderes, der Ausblick dafür umso schöner.
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/senja/hesten/56038007/
7. Husfjellet, Senja

Der Husfjellet wird oft als Senjas „most rewarding hike“ bezeichnet, also als die Wanderung, bei dem der Aufwand vergleichsweise gering ist für die Aussicht, die sich einem bietet. Die Wanderung ist eher moderat, der Anstieg allmählich. Der Husfjellet wird oft als Alternative für den steileren und anspruchsvolleren Segla genannt, der zudem weniger überfüllt ist. In ca. 4h wandert man 630 hm hoch und wieder runter, hat Blicke auf das Steinfjord und Richtung Finnsæter. Die nordnorwegische Hochebene und ihre besonderen Farben zeigen sich bei dieser Wanderung nochmal besonders und vor allem im September, wenn der Herbst schon Einzug hält, leuchtet alles nochmal intensiver. Obwohl jede Wanderung ähnlich klingt, sind die Aussichten und die Wege doch immer wieder ganz unterschiedlich, so dass man es locker ein paar Wochen auf diesen Inseln aushalten kann.
https://www.outdooractive. com/de/route/wanderung/senja/husfjellet/56036426/
8. Andervatnet Lake

Wanderung ohne Steigung durch den wunderschönen Nationalpark von Senja, für Abwechslung und wenn die Beine weh tun. Auch eine sehr schöne Möglichkeit, ein bisschen mehr von Senja abseits der Berge zu sehen. Das, was uns von dieser Wanderung am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist eine Hütte des norwegischen Alpenvereins, in der man auch übernachten kann – kostenlos wohlgemerkt. Wir haben sie als kleinen Zwischenstopp genutzt um uns am Ofen aufzuwärmen und ein bisschen zu trocknen.
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/senja/andervatnet-lake/56036406/
Fazit zu Lofoten und Senja
Selten war ich so glücklich und so mit mir selbst im Reinen, wie in diesen 10 Tagen. Man sieht einfach alles klarer, wenn man nicht mehr so leicht abgelenkt wird. Ich war wirklich schon an vielen Orten auf dieser Welt und auch schon in vielen Bergen unterwegs. Aber Nordnorwegen mit Senja und den Lofoten ist einmalig. Wir waren fast immer die einzigen Menschen weit und breit auf unseren Wanderungen, kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und trugen ein andauerndes Glücksgefühl und tiefe Dankbarkeit für unsere Erde und dieses Leben in uns. Die Natur dort oben machte mal wieder deutlich, wie unbedeutend wir sind. Wie nichtig wir und unsere Probleme sind. Wir sind ein ganz, ganz kleines Rädchen in diesem Universum. Die Berge gab es schon Jahrmillionen vor unserer Zeit und es wird sie auch noch Millionen von Jahren nach uns geben. Wie ausweglos alles scheint, wie verloren und vertrackt unsere Situation erscheinen mag: Es ist egal. Wir sind egal. Wir sind unwichtig. Wir sind kleine Hansel, nicht mal ein Wimpernschlag in dieser gigantischen, unvorstellbar langen Geschichte dieser Welt.
Persönliches Fazit
Außerdem wird mir immer, wenn ich längere Zeit in der Natur verbringe, wieder bewusst, wie sehr ich das brauche. Diese Ruhe. Diese Stille, in der man endlich seine Gedanken und seine innere Stimme wieder hören kann. Die frische Luft. Die Bewegung. So lange laufen und Berge hochklettern, bis mein Körper völlig erschöpft ist und trotzdem weitermacht. Denn dafür wurde er gemacht. Es heißt ja nicht umsonst „Bewegunsapparat“ und nicht „Sitzapparat“. Ich merke jedes Mal, wie sehr mein Körper und mein Geist diese gleichmäßige Bewegung lieben, wie gut es tut und wie befreit und zufrieden ich mich abends fühle, wenn ich todmüde aber unendlich glücklich ins Bett falle und tief und fest schlafe.
Wir alle sollten viel mehr Zeit in der Natur verbringen und viel weniger Zeit damit, in unsere Bildschirme zu starren. Ich bin überzeugt davon, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn Menschen sich mehr Pausen draußen, in der Stille und umgeben von Natur gönnen würden. Das Verrückte ist ja, dass die Menschen, die in ihrem Alltag ständig Druck ausgesetzt sind, mehr erreichen wollen und besser sein müssen, als am Vortag, diesen Zwang auch in der Natur, in ihrer Freizeit ausleben. Man kann nicht nur wandern gehen, weil es einem gut tut, weil man die Ruhe genießt und die Aussicht einen wieder auf den Boden der Tatsachen bringt. Nein, man muss das ganze Tracken, man muss schneller sein, als am Tag davor, darf nicht zu viele Pausen machen, denn man hat ja noch was anderes vor, am besten gleich drei Wanderungen an einem Tag. Und wenn man dann gestresster zurückkommt, als man gegangen ist, wundert man sich, wie das sein kann. Man war doch in der Natur, hat Detox gemacht, versucht, alles richtig zu machen, und trotzdem hört das Herz nicht auf zu rasen.
Senja und die Lofoten sind zwei dieser Orte, an denen man noch richtig runterkommen kann. An denen man abschalten kann, auftanken und sich wieder bewusst machen kann, was wirklich zählt im Leben. An denen all der vermeintliche Luxus, all die materiellen Dinge, die wir anhäufen, in der Hoffnung, dass sie uns glücklich machen, und die uns doch nur desillusioniert zurücklassen, keine Rolle spielen. An denen unser Körper und unser Geist sich wieder miteinander verbinden. Wieder eins werden. An denen wir spüren, wie atemberaubend schön diese Welt, in der wir leben dürfen, auch sein kann. Dass es nicht nur Krieg und Elend, sondern auch Schönheit und Freude gibt. Die uns zeigen, dass manchmal das einzige, das man braucht, um glücklich zu sein, Wanderschuhe, Freunde und leckeres Essen und vielleicht ab und zu eine Dusche sind.
Die Lofoten und Senja sind zwei Juwelen, von denen ich mir wünsche, dass sie auch in 50 Jahren noch so sind, wie heute: Ruhig, einsam, friedlich und wunderschön.
ich hoffe, euch hat der Beitrag gefallen und ihr habt Lust bekommen, euch selbst die Wanderschuhe zu schnüren und den magischen, hohen Norden Norwegens zu entdecken. Ihr werdet es nicht bereuen!

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