15.November 2024

IGUAZU-FÄLLE/ ARGENTINIEN - Tipps für den perfekten Trip

Argentinien hat schon so viel Verschiedenes zu bieten: Salzwüsten, bunte Berge, riesige Gipfel und Gletscher, weltbekannten Wein, eine der lebenswertesten Städte Lateinamerikas und nun auch noch eine der größten und beeindruckendsten Wasserfallketten der Welt: Die Iguazu-Fälle. Sie befinden sich im äußersten Nordosten Argentiniens, am Dreiländereck mit Paraguay und Brasilien. Die Iguazu-Fälle werden manchmal fälschlicherweise „Wasserfall“ genannt, obwohl sie genaugenommen aus 275 einzelnen Wasserfällen bestehen, die sich über eine Breite von etwa 2,7 Kilometern erstrecken. Der höchste Punkt erreicht eine sagenhafte Höhe von 82 Metern. Zum Vergleich: Die Türme der Frauenkirche in München ragen mit 99 Metern in die Höhe.

Kommt mit in den Nordosten Argentiniens! 

Anreise zu den Iguazu-Fällen

Jetzt, da wir wissen wie besonders und lohnenswert die Iguazú-Fälle sind, stellt sich die Frage: Wie kommt ihr am besten dorthin? Die Iguazu-Fälle sind sehr gut angebunden, sowohl an das Busnetz als auch an das Flugnetz. Der internationale Flughafen Catarates del Iguazu (IGR) liegt etwa 17km von den Iguazu-Fällen entfernt und bedient mehrmals täglich Verbindungen nach Buenos Aires, aber auch nach Córdoba oder Rosario. Auch mit dem Bus sind die Iguazú-Fälle super zu erreichen, sowohl von Buenos Aires aus in 18-20 Stunden, als auch von Rosario oder Córdoba oder Salta. Alles andere, südlicher Gelegene, ist zu weit weg und nur mit einem Zwischenstopp in einem der genannten Orte zu vereinen.

Ich im Vergleich zur schieren Größe der Wasserfälle
Ich im Vergleich zur schieren Größe der Wasserfälle

Transport vor Ort bei den Iguazu-Fällen

Die Iguazú-Fälle sind wirklich erstaunlich unkompliziert zu besichtigen: Ihr bucht euch einfach ein Hostel oder Hotel, lasst euch am besten im Hostel/ Hotel die Nummer eines Taxiunternehmens geben und ruft dieses Taxiunternehmen an, um für den nächsten Tag oder den Tag eurer Wahl einen Transport zu organisieren. Das Taxi holt euch dann im Hostel/ Hotel ab, bringt euch zu den Iguazu-Fällen und setzt euch dann abends wieder im Hostel/ Hotel ab. Je mehr Leute ihr seid, desto günstiger ist das natürlich. Ich habe bereits im Flugzeug eine Spanierin kennengelernt und nachdem wir auch das Uber in die Stadt geteilt haben, mich mit ihr und ihrem Freund für den nächsten Tag verabredet. Im Hostel habe ich noch einen Tunesier getroffen und zu viert haben wir uns dann das Taxi geteilt, das damals vor zwei Jahren 3000 Peso gekostet hat, also ca. 10 USD. Die Preise variieren stark, aber 1500 bis 2000 für eine einfache Fahrt und 3000 bis 4000 argentinische Pesos für die Hin- und Rückfahrt ist ein guter Richtwert.

 

die Garganta del Diablo bei den Iguazu-Fällen
die Garganta del Diablo bei den Iguazu-Fällen

Am besten macht ihr den Preis vor der Fahrt mit dem Fahrer aus, um Missverständnisse zu vermeiden. Nutzt nur lizenzierte Taxis, die an offiziellen Taxiständen zu finden sind oder eben von eurem Hostel/ Hotel empfohlen wurden.

Eine Alternative zur Taxi-Fahrt sind entweder Transferdienste direkt von eurem Hotel aus, wenn es das gibt (im Hostel gab es das nicht, aber in Hotels soll es nochmal anders sein) oder ein Hotel, das direkt in der Nähe der Wasserfälle liegt und direkten Zugang zum Park bietet.

Alles in allem kann man aber sagen, dass der Transport und generell die Besichtigung der Iguazú-Fälle eher problemlos vonstattengeht.

Wie viele Tage bei den Iguazu-Fällen?

Es gibt sowohl die argentinische als auch die brasilianische Seite der Iguazu-Fälle. Worin genau die Unterschiede liegen, dazu kommen wir später. Wichtig ist an dieser Stelle aber, dass ihr pro Seite einen Tag einplanen solltet und somit mindestens 2 volle Tage vor Ort an den Iguazú-Fällen benötigt. Mit An-und Abreisetagen würde ich, wenn man es etwas entspannter angehen möchte, 4 Tage empfehlen.

Beste Reisezeit für die Iguazu-Fälle

Die beste Reisezeit für die Iguazu-Fälle zu bestimmen ist nicht so leicht, finde ich. Denn normalerweise würde ich einen Besuch während der Regenzeit eher ausschließen, also hier die Monate November bis März vermeiden. Zur Regenzeit ist die Luftfeuchtigkeit nämlich, wie überall in den Tropen, besonders hoch, was das Klima heiß und schwül macht. Außerdem kann es logischerweise zu Regenfällen kommen, die häufig eher kurz und heftig ausfallen, teilweise aber auch den ganzen Tag andauern können. Bei den Iguazú-Fällen können bestimmte Pfade des Parks aufgrund von Überschwemmungen gesperrt oder zumindest rutschig und schlammig sein.

so viel Wasser, dass man es fast nicht mehr sehen kann
so viel Wasser, dass man es fast nicht mehr sehen kann

Mehr Regen bedeutet mehr Wasser

Andererseits ist hier, bei den Wasserfällen, einer der größten und wichtigsten Vorteile der offensichtliche: Mehr Regen bedeutet mehr Wasser und größere, beeindruckendere Wassermassen. Schon während der Trockenzeit sind die Wasserfälle ein Erlebnis, in der Regenzeit ist der Wasserfluss jedoch im Durchschnitt 4mal so hoch wie während der Trockenzeit und kann auf unglaubliche 13.000 Kubikmeter pro Sekunde ansteigen. Die Wasserfälle werden dadurch noch spektakulärer, die Wassermassen stürzen mit noch größerer Kraft und Lautstärke in die Tiefe. Neben den beeindruckenderen Wasserfällen ist ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Faktor, die geringere Anzahl an Touristen. Viele Touristen, vor allem Nicht-Langzeitreisende, bevorzugen die Trockenzeit.

Ende der Regenzeit tendenziell am besten

Ich war Anfang April da und hatte an einem Tag den kompletten Tag Regen, war selbst mit Regencape komplett aufgeweicht abends, und komischerweise war mir das relativ egal. Ich war so begeistert von den Wassermassen, der schieren Kraft und der Unbeugsamkeit dieses unendlichen Wassers, dass ich nur am Rande wahrgenommen habe, wie ich nässer und nässer wurde. Am zweiten Tag hatten wir dann zwar immer noch stellenweise Nieselregen, aber deutlich weniger und deutlich ertragbarer. Ich würde das Ende der Regenzeit, den Beginn der Trockenzeit uneingeschränkt empfehlen, da die Wassermassen noch reichlich getränkt von all dem Regen sind, aber die Chance auf gutes Wetter tendenziell doch ein bisschen größer ist, als mitten in der Regenzeit.

Facts zu den Iguazu-Fällen

Wassermassen, Gargante del Diablo und Entstehungsprozess

Der Rio Iguacu stürzt über die Fälle und speist sie mit einem durchschnittlichen Wasserfluss von 1.500 Kubikmetern pro Sekunde, der in der Regenzeit auf bis zu 13.000 Kubikmeter pro Sekunde ansteigen kann. Seit 1984 ist der argentinische Teil des Parks als UNESCO-Welterbe anerkannt, der brasilianische seit 1986.

Der größte und spektakulärste Teil der Iguazú-Fälle ist der Teufelsschlund, die Garganta del Diablo. Die Garganta del Diablo ist 150m breit und 700m lang, bildet eine U-förmige Kluft, durch die der größte Teil des Wassers stürzt. Die Garganta del Diablo befindet sich auf der argentinischen Seite. Die Garganta del Diablo, der Teufelsschlund zeigt in der Regenzeit seine volle Pracht, mit tosenden Wassermassen und dramatischen Ansichten.

Entstanden sind die Wasserfälle übrigens durch geologische Prozesse, die Millionen von Jahren zurückreichen: Vulkanische Aktivität, die vor 135 Millionen Jahren zu massiven Lava-strömen führte, deren entstandene Basaltschichten heute die Grundlage für die Iguazu-Fälle darstellen.

Ein Blick auf die Iguazú-Fälle in Argentinien
Blick auf die Iguazú-Fälle aus einer anderen Perspektive

Argentinien oder Brasilien?

Tipp: Generell lässt sich sagen, dass man auf der argentinischen Seite deutlich näher ans Wasser kommt und die schiere Macht und gewaltige Kraft des Wassers nochmal mehr am eigenen Körper erfährt. Vor allem an der Garganta del Diablo stand ich mehrere Minuten staunend am Abgrund und hab die unendlichen Wassermassen in die Tiefe stürzen sehen.

Auf der brasilianischen Seite hingegen bekommt man einen besseren Überblick über das gesamte Wasserfallsystem, über die Größe und Breite der Anlage und bekommt mehr mit von der Umgebung: Die Region um die Iguazu-Fälle sind von subtropischem Regenwald um-geben, der eine vielfältige Flora und Fauna beherbergt, darunter viele bedrohte Arten wie den Jaguar, den südamerikanischen Tapir oder den Riesenotter. Aber auch Vögel wie Tukane, die bekannt für ihre farbenfrohen Schnäbel sind, oder Insekten wie Morpho-Schmetterlinge. Der Schutz der Iguazu-Fälle bedeutet also gleichermaßen, den Lebensraum dieser Tiere zu schützen. 

Fazit

Für mich waren die Iguazu-Fälle etwas, das ich für völlig überhyped hielt. Bevor ich dort war. Als ich dann da war, war ich so begeistert und ergriffen, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können und wie ich bisher nur an wenigen Orten war. Deshalb große Empfehlung!

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Alle meine Reisen sind Individualreisen, von mir selbst recherchiert und geplant und mit meinen Erfahrungswerten. Ich hoffe, ihr könnt euch hier inspirieren lassen! Nachreisen ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht 😉

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