29. November 2024

WELLINGTON Tagesausflüge- Meine 6 genialsten Tipps für einen City Escape

Wellington ist wunderschön, aber manchmal möchte man auch einfach für ein paar Stunden aus der Stadt raus. Wie gut, dass es rund um Wellington einige Orte für einen gibt. Ich möchte euch meine sechs liebsten vorstellen. Diese habe ich auch während meiner Zeit in Wellington selbst ausprobiert, aber es gibt noch einige mehr. Ich habe versucht, so oft es geht, Ausflüge ohne Auto zu unternehmen. Ein paar der Ausflüge habe ich mit neuseeländischen Bekannten unternommen, die praktischerweise ein Auto hatten. Alles Weitere kommt gleich. Viel Spaß mit meinen 6 liebsten Ausflugs-Tipps von Wellington.

1. Martinborough

Martinborough ist eine Kleinstadt ca. 80km nordöstlich von Wellington, voller wunderschöner Gebäude im Kolonialstil. Sie liegt in der Weinregion in Wairarapa, eine der bekanntesten Weinregionen in Neuseeland. Vor allem für ihren Pinot Noir sind die mehr als 20 Weingüter weltbekannt. Martinborough ist perfekt für einen Tagestrip oder Wochenendtrip von Wellington geeignet. Ihr könnt entweder mit dem Auto fahren, oder mit dem Zug. Ich würde euch empfehlen, mit dem Zug nach Featherston fahren und von dort den Bus 200 nach Martinborough nehmen, was etwa 1,5h von Wellington Station dauert.

Martinborough ist ein Muss, wenn ihr in Wellington seid und gerne Wein trinkt, aber auch, wenn ihr mal wieder in die Natur möchtet. Für ungefähr 10$ kommt ihr hin und wieder zurück. Einige Weingüter bieten kostenlose Tastings an, was das Ganze noch dazu zu einem recht günstigen Ausflugsziel macht. Kommt nach Martinborough, ihr werdet es sicher nicht bereuen!

Martinborough – Google Maps

2. Paekākāriki to Pukerua Bay Escarpment Track

Der Escaprment Track ist ein 9km langer Walk, der an der Kapiti Coastline liegt. Der Track ist one way, das heißt ihr fangt an einem der beiden Start-bzw. Endpunkte an, Paekakariki oder Pukerua Bay, und lauft dann bis zum anderen. Der Track ist finde ich vor allem an sonnigen Tagen, mit wenigen Wolken, lohnenswert. Denn das Highlight ist ganz klar der atemberaubende Ausblick über die Bucht und den Pazifik, bis hin zu Kapiti Island, sind. Auf den ganzen 9 Kilometern wird der Weg nie langweilig, weil immer neue Klippen, neue Landschaften zu sehen sind. Es geht immer mal wieder bergauf, dann wieder bergab und man sieht die Küste und das Meer aus so vielen verschiedenen Winkeln, dass es die ganzen 4-5h über spannend bleibt.

Ein weiteres Highlight sind die zwei Hängebrücken, die einem das Gefühl geben, für einen Augenblick über dem Meer zu schweben. Menschen mit Höhenangst würde ich dagegen von dem Track abraten, da sogar ich für ein paar Sekunden ein eher mulmiges Gefühl hatte, obwohl ich nicht zu Höhenangst neige. Von der Schwierigkeitsstufe her würde ich sagen ist es zwischen leicht und mittel zu verorten: Insgesamt überwindet man 220 Höhenmeter und an manchen Stellen ist der Weg sehr steil und eng. Größtenteils kann man hier aber auch als Familie mit Kindern entspannt gehen.

Wellington Tagesausflug
Escarpment Track

Mit dem Zug von Wellington

Ich finde der Escaprment Track ist perfekt geeignet, wenn man mal wieder Lust auf Natur, auf das Meer und Weite hat und dafür nicht erst 3h Auto fahren möchte. Stattdessen kann man sich hier bequem in den Zug setzen. Je nachdem, wie viel Zeit ihr euch auf dem Weg lasst, wie viele Bilder ihr macht, wie oft ihr die Aussicht genießt usw. könnt ihr aus dem 9km langen Walk locker einen Ganztagesausflug machen.

Genauso wie Martinborough ist auch der Escarpment Track bequem mit dem Zug zu erreichen: Von der Wellington Station steigt ihr in den Zug Richtung Paekakariki Station. Ihr könnt entweder in Paekakariki Station aussteigen und dann Richtung Süden zum Pukerua Bay laufen und dann von dort wieder in den Zug Richtung Wellington steigen. Oder ihr lauft Richtung Norden, von Pukerua Bay kommend zu Paekakariki Station.

Wellington Tagesausflug
Eine der Hängebrücken auf dem Escarpment Track
Wellington Tagesausflug
Hügel auf dem Escarpment Track

3. Matiu/ Somes Island im Wellington Bay

Anreise von Wellington

Matiu/ Somes Island ist die größte von drei Inseln mitten im Wellington Harbour und perfekt geeignet für einen Tagesausflug. Ihr könnt hier ganz einfach die East by West Ferry von der Queens Wharf nehmen. Entweder nehmt ihr die Fähre um 10 Uhr morgens oder um 12 Uhr. Zurück geht es dann entweder um 13:20 oder 15:30. Alternativ könnt ihr auf der Insel auch übernachten. Wichtig zu beachten ist, dass die Insel als Reservat gepflegt wird und frei ist von eingeführten Raubsäugern, was besonders in Bezug auf die Nähe zu Wellington bemerkenswert ist. Bevor man auf die Insel darf, müssen Taschen durchsucht werden (nach Ratten und anderen Nagern) und Schuhe saubergemacht werden, um keine giftigen Erreger oder sonst etwas auf die Insel zu bringen. Wenn ihr dann mal auf der Insel seid, könnt ihr herumwandern, historische Stätten besichtigen oder einfach nur die Natur genießen.

Wandern auf der Matiu/ Somes Insel

Es gibt vier Routen, die alle recht kurz sind, aber der Must-Do Walk ist der Rundwanderweg um die Insel. Auch der dauert nur 40 Minuten, wenn man zügig geht. Aber das Schöne an Matiu/ Somes ist, dass ihr runterkommen könnt. Einfach mal stehen bleiben, Vögel beobachten, aufs Meer schauen, und die Stille und Weite genießen!

Wir haben dann am höchsten Punkt der Insel, mit einem Blick auf Wellington und umringt von tausend Schafen, unsere Mittagspause gemacht. Und ich glaube ich habe mich in den drei Monaten Neuseeland nie so sehr wie ein Neuseeländer gefühlt, wie in diesem Moment: Schafe, Wasser, die typischen gelben Farben der Weiden, das Grün der Bäume und die Neuseeland ganz eigene Ruhe. Matiu/ Somes ist ein Muss, wenn ihr in Wellington seid und mal schnell am Wochenende eine völlig andere Natur erleben wollt, Vögel beobachten wollt, ein bisschen spazieren/ wandern wollt und gerne ein bisschen Boot fahren wollt.  

4. Putangirua Pinnacles

Anreise von Wellington und Allgemeines

Die Putangirua Pinnacles liegen nur 1,5h Fahrt von Wellington entfernt, aber der Weg dorthin ist einer der Gründe, wieso ich Neuseeland so liebe: In diesen 1,5h Fahrt wechselt die Landschaft nicht nur einmal, sondern gefühlt fünf Mal. Von der Großstadt rein in den Urwald, bis runter an den vulkanasche-schwarzen Strand und das türkisblaue Meer, dazwischen riesige Sedimentpfeiler, die alles überragen.

Die Anreise zu den Putangirua Pinnacles ist etwas weniger einfach, als zu den vorherigen Ausflügen. Hier würde ich euch tatsächlich ein Auto empfehlen: Entweder trampen oder ein Auto mieten oder vielleicht habt ihr ja auch Freunde oder Bekannte, die ein Auto haben. Mit dem Auto braucht ihr dann etwa 1,5 h von Wellington. Ihr fahrt sogar fast an Martinborough vorbei, weshalb man sich, wenn man mehr Zeit hat, überlegen könnte, den gesamten östlichen Teil in einem Zug zu machen. Die Putangirua Pinnacles bieten sich aber ebenso gut als Tagesausflug an, vielleicht sogar in Kombination mit Cape Palliser (s. 5.)

"Pfad der Toten"

Die Putangirua Pinnacles sind vermutlich jedem „Herr der Ringe“ Fan ein Begriff: Hier wurde im dritten Teil der Trilogie, der Rückkehr des Königs, der „Pfad der Toten“ gedreht. Aber auch als Wander-/ Berg-Fan kommt man hier voll auf seine Kosten. Die Pinnacles sind eine beeindruckende, immense Ansammlung von Sedimentpfeilern, die über Jahrmillionen durch Erosion entstanden sind. Sie haben mittlerweile ein stolzes geschätztes geologisches Alter von 200.000 Jahren erreicht und strahlen immer noch Stärke und Beständigkeit aus. Vom Bachbett aus führen drei Routen zwischen den Pinnacles hindurch zum Aussichtspunkt über die Sedimentpfeiler. Wenn ihr einmal oben angekommen seid, habt ihr einen spektakulären Blick über die Pinancles, über die Palliser Bay und Lake Onoke. Der meiste Teil des „Weges“ ist eigentlich kein Weg, sondern bloßes Geröll. Während man versucht, diesen Weg hinaufzustolpern, wird man ständig von atemberaubenden, meterhohen Sedimentpfeilern abgelenkt, die sogar mir das Gefühl gaben, an einem verwunschenen Ort zu sein, vielleicht direkt im „Herr der Ringe“-Land.

Unmengen an Pampasgras

 Zwischen den Pinnacles lauft ihr dann auch noch durch Unmengen an Pampasgras. Ich wusste das nicht, bevor ich nach Neuseeland gekommen bin, aber Pampasgras, das seinen Ursprung in Südamerika hat und es mittlerweile in unseren heimischen Gärten zu einer Art Star-Status gebracht hat, gibt es in Neuseeland en masse. Es wächst dort wirklich überall: Auf dem kieseligen Untergrund bei den Putangirua Pinnacles, am Lake Tekapo, in Coromandel, in Wellington – überall.

Putangirua Pinnacles - Tagesausflug von Wellington
Putangirua Pinnacles

5. Cape Palliser

Allgemeines und Anreise aus Wellington

Cape Palliser ist ein ganz besonderer Ausflug aus Wellington: Hier seid ihr am südlichsten Punkt der Nordinsel Neuseelands. Fun Fact: Der südlichste Punkt der Nordinsel liegt sogar südlicher als der Norden der Südinsel, also auch südlicher als der Abel Tasman National Park. Rund 50km von Wellington entfernt bietet sich Cape Palliser geradezu für einen Trip an. Wir haben das Cape Palliser mit den Putangirua Pinnacles kombiniert, die quasi auf dem Weg liegen. Schon die Fahrt dorthin führt vorbei an malerischen, dramatisch aufragenden Hügeln, pittoresken Blicken aufs Meer, schwarzem Vulkansand, der dem ganzen einen Hauch Ferne verleiht. Er hat mich mal wieder sprachlos feststellen lassen, wie wunderschön und unglaublich abwechslungsreich Neuseeland doch ist.

Leuchtturm am Cape Palliser - Tagesausflug von Wellington
Leuchtturm am Cape Palliser

Zwei Highlights:Der Leuchtturm und die Seelöwen

Am Cape Palliser angekommen warten zwei Highlights auf euch: Erstens, ein18m hohen Leuchtturm, der Seefahrern früher den Weg nach Hause geleuchtet hat und jetzt inmitten dieser faszinierenden Landschaft den Weg nach Cape Palliser zeigt. Den Ausblick über die Bucht, die umliegenden Hügel und in die ewige Weite des Südpazifiks muss nach sich verdienen: 258 Stufen trennen die Küstenstraße vom Turm. Vor allem zum Sonnenuntergang lohnt sich der Aufstieg!

Empfehlenswert ist es auch, hinterm Leuchtturm weiterzulaufen, um einen Blick auf den Leuchtturm, die Berge und das Meer zu haben. Unvergleichlich! Das zweite Highlight ist die größte Pelzrobbenkolonie der Nordinsel. Und ich kann euch sagen: Es sind wirklich viele!  Ich liebe Robben jeglicher Art und könnte den Jungtieren stundenlang zuschauen. Das haben wir dann auch gemacht.: Alles, was Robben machen, ist irgendwie spannend: Schlafen, spielen, selbst ihre Versuche zu bellen sind interessant. Von Mitte November bis Mitte Januar ist Brütezeit, dann geht es besonders geschäftig zu auf den Felsen und Steinen der Küste von Cape Palliser.

Cape Palliser ist trotz oder gerade wegen seiner wilden Ursprünglichkeit, der rauen Natur, den hohen Wellen und dem Gefühl, hier irgendwie am Ende der Welt gelandet zu sein, ganz besonders!

Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei, meine Tipps auszuprobieren und freue mich, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst und mir erzählt, was euch am besten gefallen hat!

Wenn euch meine anderen Beiträge aus Wellington und Neuseeland interessieren, dann schaut gerne hier bei meinen Ausflug nach Martinborough, meinem Trip nach Mount Taranaki meine liebsten Wanderungen und Walks, meine Top Wochenendtrips. Oder meine besten Restaurants und Café Tipps für Wellington sowie meine 10 Highlights und besten Tipps für Wellington. 

Willkommen bei You do you, I do me

Ich bin Rebecca, und das hier ist meine persönliche Spielwiese, auf der ich meine Gedanken freien Lauf lassen kann. Wie der Name schon sagt, bin ich großer Fan davon, einfach das zu machen, was man möchte, egal, was andere dazu sagen. Dazu möche ich auch euch ermutigen 

Ihr findet hier ganz persönliche Reiseberichte, Tipps und Tricks, Geschichten und Erfahrungen aus meinen Zwanzigern, gespickt mit ein paar philosophischen Ausfügen. 

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