
20. Dezember 2024
MOUNT TARANAKI - Neuseelands majestätischer Vulkan
Der Mount Taranaki oder auch Mount Egmont ist einer meiner absoluten Highlights Neuseelands gewesen. Der 2518m hohe Stratovulkan ist nicht nur wunderschön, sondern fast schon majestätisch und vor allem sehr beeindruckend. Er liegt im Westen der Nordinsel und ist umgeben vom Egmont National Park. Der Nationalpark ist wiederum bekannt für seine Bilderbuchausichten auf den Mount Taranaki, sowie seine moosbewachsenen, sehr märchenhaft anmutenden Wälder, die nicht zu Unrecht „Kobold-Wälder“ heißen. Geologisch gesehen ist er vermutlich ein relativ junger Vulkan, der erst vor knapp 135.000 Jahren aktiv wurde. Die letzte Eruption geht auf das Jahr 1854 zurück.

Die größte Stadt in seiner Nähe ist New Plymouth. Schon auf der Hinfahrt von Wellington sieht man seine perfekte Spitzkegelform kilometerweit im Voraus aus der flachen Landschaft herausragen. Er wirkt wie ein einsamer Riese wo sonst nur Zwerge sind. Seine perfekte Form, die gigantischen Ausmaße und die Vielzahl an Wandermöglichkeiten und Aktivitäten machen ihn zu einem der Naturhighlights Neuseelands. Ich erzähle euch heute von unserer Route und meinen besten Tipps.
Anreise - Wie kommt man am besten zum Mount Taranaki?
Als ich vor zwei Jahren in Neuseeland war, war der Taranaki einer dieser Sachen, die man machen kann, aber nicht machen muss. Zugunsten des Tongariro, teilweise auch zugunsten von Coromandel oder einfach, weil er doch recht ab vom Schuss liegt – was auch immer der Grund sein mag, der Taranaki wird oft ausgelassen. Ich kann das zu einem gewissen Grad nachvollziehen: Die Anreise ist eigentlich von überall her bzw. von überall, wo es touristisch ansprechend ist, etwas länger: von Wellington braucht ihr ca. 4h und, von Taupo und dem Lake Taupo 4h und 270km. Selbst von Waitomo, das auch an der Westküste, aber deutlich nördlicher, liegt, braucht ihr 3h zum Mount Taranaki. Wenn ihr euch von diesen etwas schwierigen Bedingungen nicht abbringen lasst, dann werdet ihr es nicht bereuen.
Wir sind von Wellington 4h mit dem Auto nach New Plymouth gefahren. Dort haben wir in einem keinen Airbnb übernachtet und sind am nächsten Morgen kurz vor Sonnenaufgang zum Mount Taranaki gefahren und haben unsere Wanderung gestartet. Nach zwei Tagen sind wir dann wieder zurück nach Wellington gefahren.

Wann ist die beste Reisezeit für den Mount Taranaki?
Im neuseeländischen Sommer, von Dezember bis März kann man den Gipfel des Mount Taranaki besteigen. Er ist übrigens der am meisten bestiegene Gipfel Neuseelands. Im Sommer ist der Gipfel im Normalfall schneefrei und der Aufstieg dementsprechend sicherer und leichter. Allerdings ist der Mount Taranaki etwas makaber auch als „Todesberg“ bekannt. Das liegt wohl an der Kombi aus teils sehr wechselhaftem Wetter und eher unerfahrenen Bergsteigern. Die sehen hier trotz ihrer Unerfahrenheit wohl ihre Chance auf eine waschechte Vulkanbesteigung.
Wenn man nicht gerade den Gipfel erklimmen will, sondern so wie wir eher am Fuße des Mount Taranaki wandern möchte, kann den Mount Taranaki fast das gesamte Jahr besuchen. Wir waren Anfang Mai dort und hatten noch großes Glück mit dem Wetter: Der frühmorgendliche Nebel hat sich verzogen, als wir an unserem Aussichtspunkt waren, und der nachmittägliche Nebel war noch nicht da. Generell ist die Gegend um den Mount Taranaki und der Gipfel selbst häufig umgeben von Nebelschwaden, was ihm stets etwas Mystisches und Geheimnisvolles verleiht.

Unsere Wanderroute im Mount Taranaki/ Egmont Nationalpark - Pouakai Reflective Tarns
Start der Wanderung
Eines der beliebtesten und schönsten Fotomotive des Mount Taranaki/ Egmont National Park befindet sich auf den Pouakai Reflective Tarn-Wegen. Hier wandert ihr vom Mangorei Road Carpark über den Mangorei Track zur Pouakai Hut. Dort biegt ihr dann links auf den Pouakai Track ab und seid wenig späterauch schon am Pouakai Reflective Tarn. Der Weg führt euch über einen angelegten hölzernen Walk immer durch den Wald durch. Es gibt auf dieser Wanderung einige Teilabschnitte, die mir das Gefühl gegeben haben, in einer anderen Welt zu sein: Von Moos bewachsenen Bäumen zu schwingenden Ästen und wie wild wachsenden Sträuchern und Büschen. Selbst die Form der Äste und Bäume – gebogen und hin- und her wandernd – wirkt irgendwie verzaubert.

Neuseeland wie aus dem Bilderbuch
Ab ungefähr der Hälfte, wenn ihr mal kurz aus dem Wald draußen seid, könnt ihr dann den Gipfel des Mount Taranaki sehen. Leider ist auch die Wanderung kein Rundweg, und ihr müsst denselben Weg zurücklaufen. Das ist aber gar nicht schlimm: Wenn auf dem Rückweg nicht mehr der Mount Taranaki eure volle Aufmerksamkeit benötigt, könnt ihr die Landschaft viel besser wahrnehmen. Zumindest ging es mir so.
Auf dem Hinweg war ich die ganze Zeit darauf fokussiert, endlich einen Blick auf den riesigen Vulkan zu erhaschen. So habe ich manchmal die wunderschönen Gelb- und Grüntöne der Hügel, die verschiedenen Pflanzen und Gräser, sowie die Üppigkeit der Vegetation übersehen. Auf dem Rückweg hatte ich dann genug Gelegenheit, alles in mir aufzusaugen, was auf dem Hinweg untergegangen ist. Insgesamt dauert die Wanderung etwa 4-5h, je nachdem, wie viele Fotostopps oder Genießer-Stopps ihr sonst so macht.

Wichtig: Wenn ihr eines der berühmten Bilder vom Mount Taranaki, der sich in den Tarns spiegelt, machen wollt, solltet ihr euch einen windstillen UND wolkenfreien Tag aussuchen. Denn nur bei Windstille könnt ihr die Spiegelung sehen. Und nur an einem wolkenfreien Tag könnt ihr überhaupt den Vulkan sehen.
Wie lange solltet ihr für den Mount Taranaki einplanen?
Wir waren damals für einen Wochenendtrip am Mount Taranaki, weil wir leider nicht mehr Zeit hatten und es arbeitstechnisch nicht anders möglich gewesen wäre. Das hat dann nur gerecht, die Wanderung zu den Pouakai Reflective Tarns zu machen und ein paar Aussichtspunkte abzufahren, die leider wegen der Wolken wenig Aussicht hergaben. Wenn ihr länger Zeit habt, würde ich euch mindestens 3 Tage empfehlen.
Erstens ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr den Vulkan ohne Nebel sehen könnt, umso höher, je länger ihr vor Ort seid. Zweitens gibt es so viel dort zu entdecken, dass ich es schade finde, nicht mehr Zeit dort gehabt zu haben. Gleichzeitig bin ich aber froh, überhaupt den Vulkan und die Spiegelung gesehen zu haben. Deshalb würde ich euch den Berg so oder so empfehlen, egal wie viel Zeit ihr habt.

Die Geschichte des Taranaki in der Mythologie der Maori
Der Taranaki bestimmt gemeinsam mit dem Tongariro das Wetter, sagt man: Beide sind riesige Vulkane und überragen den Rest der Welt in ihrer Umgebung um einige hundert Meter. Sie ziehen Wolken an, lassen es regnen und schneien. Kein Wunder, dass die Maori diese beiden Berge als ihre Art Wettergott verehrten. In der Maori Legende ist der Taranaki ein Bergwesen. Es lebte viele Jahrhunderte friedlich im Zentrum von Aotearoa (Maori für Neuseeland). Bis es zum Kampf zwischen ihm und Tongariro um den schönen Berg Pihanga kam.
Pihanga entschied sich letztlich für Tongariro, und stand am Ende so dicht an Tongariros Seite, dass Taranaki vor lauter Kummer und Eifersucht seine Wurzeln aus dem Boden riss und die anderen Berge verließ. In seiner Verzweiflung und Trauer grub er einen tiefen, breiten Graben aus und wanderte anschließend die Küste nach Norden hinauf. Die Pouakai-Berge schnappten nachts zu und halten ihn seitdem gefangen.
Aus seinen Wunden entsprang ein Strom klaren Wassers, der den heutigen Whanganui River im Gebiet des breiten Graben, den Taranaki auf seinem Weg an die Küste gegraben hat, fließt. Die Wolken, die heute noch immer den Taranaki einhüllen, sollen seinen Kummer verstecken. Manche sagen, dass Taranaki immer noch darauf hofft, irgendwann weder ins Landesinnere zurückzukehren, weshalb sich viele Maori davor hüten, im Gebiet zwischen den Bergen zu leben.
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