11. April 2025
namibia tipps und tricks

ETOSHA NATIONALPARK - Meine 10 besten Tipps und Empfehlungen für Etosha in Namibia

Elefanten im Etosha Nationalpark

Der Etosha Nationalpark im Norden Namibias ist einer dieser Orte, die man nie mehr vergisst. Einer dieser Orte, die dich so faszinieren und begeistern, dass du auch Jahre später noch, wenn du einen Film dazu oder ein Bild davon siehst, in Gedanken sofort wieder dort bist. Sofort wieder die Luft einatmest, die Tiergeräusche hörst, die flirrende Hitze am Körper spürst und die ersten Elefanten durch die Büsche streunen siehst.

Der Etosha Nationalpark war unser letzter Stopp auf der Reise, weil wir uns das Highlight bis zum Schluss aufheben wollten. Und was soll ich sagen? Er hat uns nicht enttäuscht. Hier ist alles Wissenswerte zum Etosha Nationalpark, unsere Route sowie meine Tipps und Empfehlungen. Kommt mit in den Etosha Nationalpark

Die einzigartige Salzpfanne im Etosha

Der Etosha Nationalpark ist einer von vielen Nationalparks in Afrika, und dennoch einzigartig: Frei übersetzt heißt „Etosha“ großer weißer Ort, was vielleicht auch auf die Salzpfanne schließen lässt, die man sogar aus dem Weltall sehen kann.  Diese Salzpfanne ist vor ca. 100 Millionen Jahren entstanden und nimmt mit einer Breite von 50km und einer Länge von 130km fast ein Viertel der Gesamtfläche des Parks ein und sorgt für einzigartige Bilder: Eine ewige, weiße Ebene, ohne Büsche und Sträucher, über die Herden von Zebras, Gnus oder Elefanten spazieren. Generell sind die Farben des Parkes unglaublich und haben nichts mit einer trostlosen Trockenlandschaft zu tun: weiß, gelb, rot, grün, mit der glühenden Sonne im Himmel, die jede Farbe noch intensiviert.

 

Giraffenheadshot im Etosha Nationlapark

Besonders ist jedoch nicht nur die Salzpfanne, sondern die Abwechslung der Landschaft: Von Graslandschaften, Savannen, Buschlandschaften, über Wüsten bis hin zur Salzpfanne: Wenn man den Park von Osten nach Westen oder Westen nach Osten durchquert, fährt man an vielfältigen Landschaften vorbei, die jeweils unterschiedlichen Tieren Unterschlupf gewährt.

Größe und Artenvielfalt des Etosha Nationalparkes in Namibia

Der Etosha Nationalpark beheimatet auf über 22.000 Quadratkilometern eine beeindruckende Artenvielfalt an Tieren. Vier der Big 5 sind im Etosha beheimatet: Elefant, Löwe, Leopard und Spitzmaulnashorn. Wenn man Wasserbüffel sehen will muss man beispielsweise an den Waterberg fahren. Sie fielen immer wieder der Rinderseuche zum Opfer und wurden deshalb irgendwann aus dem Park „verbannt“.

Im Etosha trifft man vor allem auf riesige Herden: Herden von Zebras, von Springböcken oder Herden von Elefanten:

Herden von Elefanten, die mit ihren Kälbern direkt an der Straße grasen, die Wasserlöcher dominieren und ganz generell ihre Macht und Erhabenheit zur Schau stellen. Sie zählen zu den größten Elefanten Afrikas, weil sie im Boden der oben erwähnten Salzpfanne spzeille Nährstoffe und Vitamine finden.

 

Mehr als 16.000 Springböcke, über 2.000 Elefanten, 300 Löwen, sowie Tausende Giraffen leben hier – über 100 Säugetierarten, ca. 340 Vogelarten und über 100 Reptilienarten findet man im Etosha. Damit hat der Park eine der beeindruckendsten Artenvielfalten Afrikas.

Besonders beeindruckend ist der Schutz der Spitzmaulnashörner, die weltweit vom Aussterben bedroht sind. Im Etosha werden sie seit 1990 aktiv geschützt, so dass heute wieder eine Population von mehr als 300 Nashörnern im Etosha lebt.

Wasserlöcher im Etosha

Die zweite Besonderheit, die der Etosha hat, ist die Vielzahl an Wasserlöchern: Im Norden Namibias gelegen, ist der Etosha Nationalpark nicht gerade für die Menge an Wasser bekannt, die vom Himmel fällt. Aber dafür für die über 40 Wasserlöcher, die die Wasserversorgung der Tiere auch in der Trockenzeit sicherstellen.

Unsere Favoriten sind:

  • Homob, das auch so an sich ein sehr schönes Wasserloch ist, weil es natürlich ist, mit bisschen Gras und anderen Pflanzen, und wir auch viele Tiere gesehen haben, vor allem 4 Giraffen. 

  • Gemsbokvlakte, hier haben wir Elefanten gesehen! Unsere ersten an diesem Tag! 

  • Salvadora: Es liegt inmitten wunderschöner Landschaft und man kann von oben auf die Tiere draufschauen, was nochmal eine andere Perspektive ermöglicht. Als wir da waren haben wir eine Herde Springböcke gesehen, die im Wasserloch standen, was auch eher selten vorkommt, aufgrund ihrer niedrigen Stellung in der Hackordnung. Und beim zweiten Mal eine Horde Zebras. Beides war etwas, was wir so nirgends sonst gesehen haben, weil bei den meisten anderen Wasserlöchern die Tiere eher durchmischt waren, was natürlich sehr cool ist, aber ich persönlich fand es auch cool, einfach mal nur eine Tier-Art zu sehen und davon dann ganz viel.

  • Ozonjuitji m’Bari: Unser unangefochtenes Highlight! Quasi zwischen Olifantsrus und Okaukuejo: Hier finden sich wirklich MASSEN an allen Tieren und man kann hier locker eine Stunde sitzen, ohne sich zu langweilen.
Wasserloch im Etosha Nationalpark
Ozonjuitji m'Bari: Das tollste Wasserloch im Etosha

Klima im Etosha Nationalpark

Im Etosha Nationalpark ist es nie wirklich kalt, so viel kann man wohl verraten. Wir waren im Oktober dort und es hatte jeden Tag über 40°C. Das hält man nur deshalb aus, weil man sowieso die meiste Zeit im Auto sitzt. An den Tagen, an denen wir mittags an der Campsite waren, waren wir meistens am Pool und haben uns dort nass in den Schatten gelegt. Innerhalb von ungefähr zehn Minuten waren wir wieder trocken, so heiß war das! Nachts hat es dann auf ca. 20°C abgekühlt, so dass man gut schlafen konnte immerhin.

 

Zebras in Namibia

Generell gibt es im Etosha Nationalpark eine Trocken- und eine Regenzeit. Die Trockenzeit fällt in den namibischen Winter von Mai bis Oktober. Das Ende der Trockenzeit, also September und Oktober, gelten als die besten Monate für Wildtierbeobachtungen. Denn dann sind die Büsche so dürr, dass sie den Tieren keine Deckung mehr bieten und die Wasserquellen außerhalb der Wasserlöcher aufgebraucht. Man kann sich also ganz entspannt mit seinem Auto an die Wasserlöcher stellen und darauf warten, dass die Tiere Durst bekommen und sich aus ihren Verstecken wagen.

Für die Vogelbeobachtung ist der Sommer, also die Regenzeit von November bis April am besten geeignet. Denn dann ziehen die Zugvögel der Nordhalbkugel auf der Flucht vor dem Winter nach Afrika und somit auch nach Etosha.

Fortbewegung im Etosha Nationalpark

Im Etosha Nationalpark gibt es entweder die Möglichkeit, mit seinem eigenen Jeep auf Safari zu gehen (das haben wir gemacht). Oder die Möglichkeit, auf eine geführte Tour zu gehen. Auf so einer geführten Safari ist man in den typischen Safari Jeeps mit meistens circa 8 Leuten unterwegs und wird herumgefahren. Der große Vorteil dieser geführten Touren, ist, dass man nicht selber fahren muss und sich keine Gedanken über die Route machen muss und nicht über die sehr schlechten Straßen ruckeln muss.

 

Elefant im Etosha Nationalpark in Namibia

Der Nachteil ist allerdings, dass man nicht selber entscheiden kann, wann man morgens aus dem Camp losfährt, an welche Wasserlöcher man fährt und wie lange man an jedem Wasserloch bleiben will. Häufig war es so, dass wir mehr als eine Stunde an einem Wasserloch gestanden sind, nebenbei gefrühstückt haben, irgendwas gesnackt haben oder einfach nur die Ruhe auf uns wirken lassen haben und das Treiben am Wasserloch beobachtet haben.

 

Elefanten im Etosha Nationalpark in Namibia

Und da man zu acht in diesen Jeeps sitzt, kann nicht sichergestellt werden, dass jeder immer alles gleich gut sieht. Wir haben also unser Auto immer so hinmanövriert, dass wir beide einen spitzen Blick hatten, während wir neben uns die riesigen Gruppen hatten, die ihre Hälse verrenken mussten, um zumindest etwas sehen zu können.

Während wir also ewig an einem Wasserloch gestanden sind, entspannt das Kommen und Gehen der verschiedenen Tiere beobachtet haben, sind neben uns mehrere Safari-Autos angekommen und wieder abgefahren. Deshalb würde ich jedem, der es sich zutraut, empfehlen, selbt zu fahren im Etosha.

Unterkünfte im Etosha Nationalpark

Wir waren eine Nacht im Olifantsrus Camp, was die mit Abstand schlechteste Campsite, die wir in 2 Wochen Namibia erlebt haben: Der Rezeptionist/ verantwortliche Mitarbeiter war extrem merkwürdig, hat nie verstanden, was wir eigentlich von ihm wollen und war sehr unhilfsbereit. Die Campsites sind alle unverschämt nah beieinander, man sitzt fast schon beim anderen am Tisch. Vor allem, wenn man die Campsites aus dem Süden gewöhnt ist, ist das hier eine ganz schöne Umstellung.

Die sanitären Anlagen waren dreckig, alt, zu wenig (jeweils drei Toiletten für Männer und Frauen und je eine Dusche) und generell in schlechtem Zustand.

Danach waren wir zwei Nächte in Okaukuejo, in der Mitte des Parkes. Diese Campsite ist zwar sehr groß, mit über 40 Stellplätzen, aber dafür sind die sanitären Anlagen sauber und genügend davon vorhanden. Außerdem gibt es einen Pool und freundliche Mitarbeiter. Für uns ist Okaukuejo das beste Camp im Etosha Nationalpark.

Die letzte Nacht haben wir in Halali verbracht, was nur eine Stunde östlich von Okaukuejo liegt und sich somit nicht wirklich lohnt. Die sanitären Anlagen sind ähnlich schlecht wie in Olifantsrus und es gibt kaum Schatten.

Welche Unterkünfte ich im Nachhinein im Etosha Nationalpark wählen würde

Die meisten Leute, die wir getroffen haben, bleiben auch nur eine oder höchstens zwei Nächte im Park, und haben ansonsten Unterkünfte außerhalb gebucht, von denen sie dann in den Park reinfahren. Das Gute an einer Unterkunft im Park sind zwei Dinge: Erstens, dass man sich mehr Zeit im Park lassen kann, weil man nicht vor Sonnenuntergang aus dem Park gefahren sein muss. Und zweitens kann man sich abends/ nachts an die Wasserlöcher auf der Campsite setzen und dort Tiere beobachten. Nachts kommen häufig andere Tiere an die Wasserlöcher als tagsüber, und wenn man nur Unterkünfte außerhalb des Parks hat, verpasst man die Chance auf diese Art von Tiersichtungen. 

Wasserloch im Etosha Nationalpark

Im Nachhinein würden wir unsere Schlafplätze im Etosha anders gestalten: 1 Nacht in der Dolomite Lodge, die ganz im Westen liegt und keine Campsites, sondern kleine Häuschen bereitstellt, die einigermaßen luxuriös aussehen, und eine Nacht in Okuaukejo auf eine Campsite, in der Mitte des Parkes, 1 Nacht in Okaukuejo, weil das Camp hier mit Abstand das Beste, wenn auch vollste, war. Die anderen beiden Nächte würden wir vorm Andersson Gate oder vorm Namutoni Gate verbringen. Zum Beispiel in der Mokuti Lodge, da das Namutoni Camp relativ nah am Lindequvist Gaate ist und es sich deshalb nicht so sehr lohnt, die Nacht auf der Campsite dort zu verbringen. Wenn man wirklich keine Ansprüche an die sanitären Anlagen, Privatsphäre und/ oder das Personal hat, dann kann man auch eine Nacht in Olifantsrus statt im Dolomite Camp verbringen. 

Wie viele Tage im Etosha?

Wir waren 5 Tage und 4 Nächte im Etosha Nationalpark. Ich würde sagen, 3 volle Tage hier sind das Minimum, damit man im Osten, in der Mitte und im Westen jeweils einen ganzen Tag hat. Wir wollten ursprünglich sogar 5 Nächte hier bleiben, haben aber dann, nachdem wir an den ersten 3 Tagen wirklich alles gesehen haben, was wir sehen wollten, dazu entschieden, früher abzureisen, was aber auch an den Campingplätzen im Etosha Nationalpark lag.

Typischer Tagesablauf im Etosha Nationalpark

Unser Wecker ging jeden Tag zwischen 5 und halb 6. Dann sind wir aufgestanden, haben alles zusammengepackt, unser Dachzelt eingepackt, alles verstaut, waren im Bad und haben alles abfahrbereit gemacht. Dann sind wir nochmal ans Wasserloch der Campsite gegangen und haben uns um kurz nach halb 7 auf den Weg zu den gefühlt 100 Wasserlöchern des Etosha Nationalparkes gemacht.

Dann fährt man die ganzen Wasserlöcher ab, die auf der Route eingezeichnet sind, stellt sich mal länger, mal kürzer mit seinem Wagen dort hin und wartet auf Tiere oder schaut den Tieren beim Essen zu.

Nashorn im Etosha

Wir waren meistens von halb 7 bis ca. 13 Uhr durchgehend im Auto, aussteigen ist nur an bestimmten Rastplätzen erlaubt, die aber meistens keinen Schatten haben und deshalb wenig benutzt werden (wir haben ein-, zweimal angehalten, aber nie jemanden dort gesehen), außer man hält es wirklich gar nicht mehr aus und muss seine Blase leeren. Aussteigen außerhalb dieser Rastplätze ist strengstens verboten und sehr gefährlich, weil man nie weiß, wo Löwen lauern.

Elefanten im Etosha Nationalpark

Mittags haben wir in unserer Unterkunft meistens Pause gemacht, gegessen oder bei 40 Grad im Schatten am Pool gelegen.

Zwischen halb 4 und halb 5 sind wir dann nochmal los für unsere Sonnenuntergangs-Fahrt, haben die Wasserlöcher, die nicht so weit von der Campsite liegen, abgefahren und sind immer erst kurz bevor das Gate schließt zurück auf die Campsite gefahren.

Dort haben wir dann was gekocht, gegessen, geduscht und uns noch ein bisschen ans Wasserloch gesetzt. Um halb 10 sind wir dann todmüde ins Bett gefallen.

Fazit

Der Etosha Nationalpark in Namibia ist einzigartig und unbedingt zu empfehlen! Bleibt mindestens drei volle Tage, im besten Fall vier volle Tage und zwei Nächte im Park, zwei außerhalb. Viel Spaß im Etosha!

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Ich bin Rebecca und möchte euch mit diesem Blog dazu ermutigen, das zu tun, was ihr möchtet. Egal, was andere dazu sagen.  Für mich ist das vor allem Reisen. So viel ich kann. Trotz Vollzeitjob und Studium! 

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Wenn ihr mehr über Namibia lesen wollt, findet ihr hier unsere Route für 3 Wochen, inklusive Tipps und Tricks, allgemeinen Informationen über Namibia, Wissenswertes sowie Informationen über das Klima in Namibia; hier unsere Top und Flop Unterkünfte, Campsites, Lodges und Guesthouses sowie meine Packliste für 3 Wochen Namibia. 

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