15. Januar 2025

ARGENTINIEN ROUTE - FÜR 4-6 WOCHEN RUNDREISE UND ALLGEMEINES
Argentinien – das Land am Ende der Welt hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Argentinien ist ein Land der Gegensätze, der Vielfalt, und schafft es, sie alle kompromisslos zu vereinen. Wegen der immensen Nord-Süd-Ausdehnung findet sich hier jede Klimazone der Welt wieder, was für rote Berge und trockene Wüsten im Nordwesten, tropischen Regenwald und Wasserfälle im Nordosten, blaue Küsten im Osten und weiße, schneebedeckte Berge und Gletscher im Süden führt, zur gleichen Zeit. Argentinien schafft es, sowohl das europäischste Land Südamerikas zu sein, als auch gleichzeitig das südamerikanischste Land Südamerikas, das alle Klischees und Bilder, die man zu Südamerika im Kopf hat, bevor man jemals dort war, perfekt eingefangen hat und hier vereint. Argentinien ist ein Land voller Menschen, die trotz der jahrzehntelangen schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation so lebendig, so optimistisch und so lebensbegeistert sind, dass wir uns alle eine Scheibe davon abschneiden können.
Argentinien ist riesengroß, deshalb war ich vor zwei Jahren für knapp zwei Monate in Argentinien. Meine ausführliche Argentinien Route für einen sechswöchigen Backpacking-Trip durch Argentinien findet ihr genau hier. Kommt mit!
Wissenswertes/ Eckdaten zu Argentinien
Geographie Argentiniens
Argentinien ist ein riesiges Land, das achtgrößte Land der Welt um genau zu sein, und mit einer Fläche von ungefähr 2,78 Millionen Quadratkilometer fast achtmal so groß wie Deutschland. Mit einer Bevölkerungsdichte von 14,7 ist Argentinien verglichen mit Deutschland (236) extrem dünn besiedelt. Es gibt mehrere Regionen, in denen wirklich über mehrere Hundert Kilometer keine einzige Menschenseele lebt, ewig dauernde Strecken, in denen man höchstens ein paar Vicunas, den argentinischen Lamas, begegnet.
Die Pampa mitten in Argentinien
Sogar die sprichwörtliche Pampa findet sich in Argentinien: Die Provinz La Pampa im zentralen Argentinien ist extrem dünn besiedelt. Dass sich direkt daneben die bevölkerungsreichste Provinz Argentiniens, Buenos Aires, befindet, ist einer der Gründe, warum ich Argentinien so liebe: Kosmopolitische Metropolen neben der Steppe; hohe Gipfel und ewige Weiten Patagoniens, während im Norden bunte Berge und riesige Schluchten das Bild bestimmen. Argentinien ist einfach unfassbar abwechslungsreich.

Geschichte Argentiniens
Frühe Geschichte
Argentinien kann auf eine turbulente Geschichte zurückblicken. Vor ca. 13.000 Jahren gab es bereits die erste menschliche Besiedlung im heutigen Argentinien, wobei erst 1516, mit der spanischen Entdeckung, die Europäer auf Argentinien aufmerksam geworden sind. 1536 wurde am Río de la Plata von Pedro de Mendoza, der immerhin einer anderen Stadt seinen Namen geben durfte, Buenos Aires als erste Siedlung Argentiniens gegründet. Am 9. Juli 1816 erklärt Argentinien offiziell seine Unabhängigkeit von Spanien in der Stadt San Miguel de Tucumán, im Nordwesten Argentiniens.
Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts
Ende des 19. Jahrhunderts erlebt Argentinien seine Blütezeit: In den vierzig Jahren vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wuchs die Wirtschaft so schnell wie kein anderes Land, 6% im Jahr. Argentinien war dank seiner Rindfleisch- und Getreideexporte zu einem der reichsten Länder der Welt geworden, Einwanderer aus der ganzen Welt, aber vor allem aus Italien, Spanien und auch Deutschland, wagten sich auf die Schiffsreise über den Atlantik, um ihr Glück in diesem gelobten Land zu versuchen. Dieser Wirtschaftsboom endete mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges jedoch schlagartig, hinzu kam ein Militärputsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten 1930.

Mitte des 20. Jahrhunderts
Erst nach dem zweiten Weltkrieg von 1945-1955, unter Juan Domingo Perón, der berühmteste und wohl auch berüchtigste Präsident Argentiniens, erlebt das Land einen wirtschaftlichen Aufschwung, mit starker Industrialisierung und Sozialprogrammen. Auch Perón, der Begründung des Peronismus, wurde 1955 wieder durch einen Militärputsch gestürzt. Richtig schlimm wurde es für Argentinien dann ab der Militärdiktatur 1976 und darüber hinaus: Die Wirtschaft stagnierte, es gab kaum Steuereinnahmen und 1989 eine beispiellose Inflation von 5000%. Sie stieg so schnell, dass einige Supermärkte dazu übergingen, die Preise vorlesen zu lassen, statt sie schriftlich zu aktualisieren.
Anfang der 2000er bis heute
Wo die Krise einmal zugeschlagen hat, ist es schwer, aus dem Teufelskreis auszubrechen: Ende der 1990er Jahre kam die nächste Krise. Mit der Asien- und Russlandkrise verlor Argentinien das Vertrauen der Weltwirtschaft: Dollars flossen ab, Zinsen mussten im Gegenzug massiv erhöht werden. Die Inflation stieg und stieg, das Land lag am Boden und wurde 2001 zum größten Staatsbankrott der Geschichte gezwungen. Das ist jetzt über 20 Jahre her und noch immer jagt eine Hyperinflation die nächste, noch immer hat kaum ein Argentinier Vertrauen in die eigene Währung und legt sein Erspartes in Dollar an, noch immer kommt die Politik nicht zur Ruhe und schon wieder scheint der Staatsbankrott nur eine Frage der Zeit zu sein. Wenn man einmal in Argentinien war und die Schönheit dieses Landes und die Leidenschaft der Menschen gesehen hat, dann wünscht man Argentinien nichts sehnlicher, als diese Situation endlich in den Griff zu bekommen
Reisedauer Argentinien
Dieser Punkt ist vor allem für so ein großes Land wie Argentinien nur sehr schwer zu beantworten. Grundsätzlich ist meine Antwort aber immer: Je länger, desto besser. Natürlich kann man auch für drei Wochen nach Argentinien fliegen. Wenn man aber vorhat, das komplette Land zu sehen, wird das aber entweder nicht klappen, oder super teuer und super stressig sein. Deshalb würde ich hier vorschlagen, sich auf einen Teil oder zumindest einige Regionen Argentiniens zu beschränken und lieber nochmal zurück zu kommen. Wenn man das Glück hat, und entweder ein Sabbatical nimmt, auf einer Weltreise ist oder einfach so mehr als sechs Wochen Urlaub im Jahr hat, dann würde ich definitiv empfehlen, mindestens sechs Wochen in Argentinien zu bleiben
Klima Argentinien
Aufgrund seiner riesigen Nord-Süd Ausdehnung, die nur noch von Chile und Brasilien übertroffen wird, finden sich hier fast alle Klimazonen wieder: Der äußerste Nordosten Argentiniens, an der Grenze zu Brasilien und Paraguay, ist subtropisch, der nordwestliche Teil tropisch, übergehend in arides Klima. Die Pampa hat ihr eigenes humides Klima, das sich bis nach Buenos Aires ausdehnt, wo es in eine Art maritimes Klima übergeht. Der mittlere Teil Argentiniens mit Städten wie Córdoba und Mendoza, aber auch den Anfängen Patagoniens mit Bariloche verfügt über subtropisches Klima. Der mittlere Teil Patagoniens, u.a. El Chaltén, befindet sich schon in den mittleren Breiten, also demselben Klima, das wir in Deutschland haben. Argentinien endet mit Ushuaia in der subpolaren Zone und hat somit, wenn man den argentinischen Anteil an der Antarktis miteinbezieht, alle Klimazonen der Welt in sich vereint.
Beste Reisezeit Argentinien
Aufgrund der riesigen Nord-Süd Ausdehnung und der verschiedenen Klimazonen, ist es schwierig, eine perfekte Reisezeit für das ganze Land auszugeben. Ich möchte es dennoch versuchen: Ich war damals im April in Argentinien und fand es perfekt. Es war im Norden und der Mitte noch angenehm warm, aber nicht heiß; bei den Iguazú-Fällen habe ich gerade so die Regenzeit verpasst und wurde mit den größten und mächtigsten Wasserfällen belohnt; in Patagonien konnte ich noch alle Wanderungen machen, ohne Angst vor verschneiten Pfaden zu haben und wurde zusätzlich noch von Zuckerpudergipfeln verzaubert.
Generell würde ich immer sagen: Hauptsaison meiden, Nebensaison entweder Frühling oder im Idealfall Herbst. Zumindest, wenn man es sich komplett flexibel einteilen kann und auf keine Ferienzeiten oder sonst etwas Rücksicht nehmen muss.

Anreise- Wie kommt ihr nach Argentinien?
Ich bin damals von Ecuador nach Uruguay geflogen und dann von Montevideo mit der Fähre nach Buenos Aires gefahren. Das hat sich für mich angeboten, weil die Flüge von eigentlich egal welchem südamerikanischen und auch europäischen Land nach Uruguay fast immer günstiger sind als die nach Argentinien. Mit der Fähre braucht ihr zwischen 2,5 und 4 Stunden von Montevideo nach Buenos Aires. Alternativ könnt ihr auch von Colonia del Sacramento, einer kleinen, süßen Stadt weiter westlich von Montevideo die Fähre nehmen. Von dort ist es nochmal ein Stück günstiger und deutlich schneller – so habe ich es zum Beispiel gemacht. Und genauso würde ich es euch auch empfehlen, wenn ihr Zeit habt.
Alternativ könnt ihr natürlich auch direkt von Deutschland aus nach Buenos Aires fliegen
Um welche Art von Reise handelt es sich hier?
Ich war für knapp zwei Monate, sieben Wochen um genau zu sein, in Argentinien mit meinem Backpack unterwegs. Ich hatte keinen Mietwagen und bin die allermeisten Strecken zwischen den Regionen nicht mit dem Bus gefahren, sondern geflogen, um mir Zeit und Strapazen zu sparen. In den allermeisten Fällen waren die Flüge entweder genauso teuer wie die 24h-Busfahrten, oder sogar günstiger. Die meisten Leute, die ich getroffen habe, sind trotzdem mit dem Bus gefahren, weil sie entweder flexibler sein wollten (was zumindest vor zwei Jahren ein Trugschluss war, da ich teilweise Flüge erst ein oder zwei Tage vorher gebucht habe) oder weil sie von vornherein davon ausgegangen sind, die Flüge wären teurer als die Busfahrten.
Fortbewegung in Argentinien
Mit dem Bus durch Argentinien
Argentinien ist, wie viele andere Länder Südamerikas, bekannt für sein tolles Bussystem: Es gibt drei verschiedene Klassen, je nachdem wie komfortabel ihr sitzen/ liegen wollt und wie viel Geld ihr ausgeben wollt, sollte für jeden was dabei sind. Es gibt Plätze, auf denen ihr einfach ganz normal, wie in Deutschland auch, sitzt. Dann gibt es Plätze, auf denen ihr euren Sitz so weit zurückfahren könnt, dass ihr halb sitzt und halb liegt (semi-cama) und dann gibt es Plätze, auf denen ihr quasi aus eurem Sitzplatz ein Bett macht (cama). Die Entfernungen in Argentinien sind für Europäer kaum greifbar. Eigentlich ist alles, was man in Argentinien so machen kann, mindestens eine 12h Busfahrt voneinander entfernt, häufig fährt man auch 24h und mehr im Bus. Ich habe sogar eine Backpackerin getroffen, die komplett von Ushuaia, dem südlichsten Teil Argentiniens, bis nach Salta, dem Teil ganz im Nordwesten, im Bus gesessen ist. 50h lang! Mehr als 2 Tage!! Das muss man wollen, aber man kann theoretisch das ganze Land, die entlegensten Ortschaften, irgendwie mit dem Bus erreichen.
Mit dem Flugzeug durch Argentinien
Argentinien war das letzte Land auf meiner sechsmonatigen Reise und zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Lust mehr auf ewig lange Busreisen und bin deshalb viel innerhalb Argentiniens herumgeflogen. Die Flüge waren meistens sogar günstiger oder genauso teuer wie die Busreisen, vor allem, wenn man vorher seine Dollar oder Euro gegen Pesos wechselt und (bei mir damals zumindest) nur die Hälfte des eigentlichen Preises zahlt.
Money, money, money
Die Geldsache in Argentinien ist sehr spannend. So spannend, dass ich hierzu einen eigenen Beitrag verfasst habe (HIER). Generell gilt: Die offizielle Währung ist der Argentinische Peso, mit dem bezahlt ihr auch. Der offizielle Wechselkurs ist jedoch mit Vorsicht zu genießen und die Rate könnte für euch bis zu doppelt so gut sein, je nachdem, an welchen „Dealer“ ihr geratet. Die Inflation in Argentinien ist so hoch, dass keiner mehr der eigenen Währung traut und seine Ersparnisse aber teilweise auch den ganz normalen Lohn sofort in ausländische Währung, allen voran Dollar oder Euro, tauscht. Deshalb mein Tipp: Unbedingt Euro oder Dollar in Cash mitbringen, je mehr, desto besser. Natürlich aber nur so viel, wie ihr euch noch sicher fühlt. Lest aber gerne noch weiter HIER.
Sprache
Die Sprache in Argentinien ist spanisch. Verglichen mit anderen Ländern Süd- und Mittelamerikas sprechen hier jedoch verhältnismäßig viele Menschen auch Englisch. Man kommt auch irgendwie zurecht, ohne Spanisch zu sprechen. Aber trotzdem gilt wie immer: Zumindest die Basics der Landessprache solltet ihr beherrschen.
Das argentinische Spanisch, das auch Río-de-la-Plata Spanisch genannt wird, weil es von Argentiniern und Uruguayern gleichermaßen gesprochen wird, weist jedoch einige Besonderheiten auf:
- Das argentinische Spanisch wird oft als Kombination aus Spanisch und Italienisch beschrieben. Ein Beispiel aus der Alltagssprache ist „Chau“, das genauso ausgesprochen wird wie das italienische „ciao!“ und keinerlei Bezug zum traditionellen Spanisch hat.
- Vos anstelle von tú: Im kastilischen Spanisch verwendet man tú für die informelle Form von „du“, nur in Argentinien sagt man „vos“. Wenn ihr local sein wollt, könnt ihr euch ja mal überlegen, euch hier anzupassen.
- Vokabular und Redewendungen:
- Estar al horno (wörtlich: Im Ofen sein): in großen Schwierigkeiten stecken
- Ponerse las Pilas (wörtlich: Batterien einlegen): Aufforderung, dass jemand aufwachen muss oder konzentrierter sein muss
- Aussprache: „Y“ und „ll“ werden hier „Sch“ gesprochen, was aus Playa (Plaja) Plascha macht, aus yo (jo) scho usw. Das war für mich anfangs die größte Schwierigkeit, weil ich das so gar nicht kannte und das Wort immer erstmal im Kopf „normal“ aussprechen musste, bis ich verstanden habe, was gemeint war.
- Lunfardo: ein Jargon, der heute von den Portenos (den Bewohnern von Buenos Aires) als eine Art Slang verwendet wird

Sicherheit
Sicherheit ist wie überall in Südamerika – und wahrscheinlich letztlich überall auf der Welt – so ein Thema. Ich finde Sicherheit etwas sehr Subjektives. Ich zum Beispiel habe mich wirklich auf meiner gesamten Lateinamerika-Reise, abgesehen von Guatemala, sehr sicher gefühlt. Auch in Argentinien habe ich mich nicht anders gefühlt oder verhalten: Nachts dunkle Gassen meiden, generell auf sein Bauchgefühl hören und lieber einmal zu oft früher zurückgehen oder umdrehen, wenn sich etwas komisch anfühlt, als einmal zu wenig. Von anderen Reisenden und sogar Argentiniern habe ich im Nachhinein erfahren, wie unsicher Buenos Aires wohl ist und wie dämlich ich mich teilweise verhalten habe und dass ich mich wohl häufig unbegründeterweise sicher gefühlt habe. Auch deshalb glaube ich, dass zu jeder Reise wie überall im Leben eine Portion Glück dazugehört.
Es gibt Leute wie mich, die einfach komplett unbehelligt durch die Welt laufen und sich in (falscher) Sicherheit wiegen, nicht immer so richtig gut vorbereitet sind, sich unvorsichtig verhalten und trotzdem vor Ort gut durchkommen unbeschadet wieder zurückkommen. Und dann gibt es Leute, die sich auf jede Eventualität vorbereiten, sämtliche Reiseführer lesen, Klamotten für jede Klimazone einpacken, Medikamente für jede erdenkliche Krankheit, Koffer- und Rucksackschloss dabei haben und dann trotzdem einmal falsch abbiegen und in einen Tumult geraten. Was ich sagen will: Ich glaube schon daran, sich vorzubereiten und natürlich sollte man vorsichtig sein und keine unnötigen Risiken eingehen, aber letztlich ist jede Reise und das ganze Leben risikobehaftet.
Ich habe mich sicher gefühlt, es gab keinen Krieg, keine Schießerei, kein vergiftetes Essen und generell sind die Argentinier sehr nett und gastfreundlich. Aber das sind trotzdem nur meine subjektiven Erfahrungen.
Meine Argentinien Route für 6 Wochen Rundreise
1. Stopp der Argentinien Route: Buenos Aires
Dauer: 2 Wochen insgesamt, empfohlen: mind. 5-7 Tage
Ich bin mit der Fähre von Colonia, einer Stadt in Uruguay, nach Buenos Aires gefahren und von dort aus direkt zu meinem Hostel gelaufen.
- Unterkunft/ Hostel-Tipps: Parla Hostel
- Che Juan Hostel
What to do in Buenes Aires?
Buenos Aires ist so eine wundervolle Stadt, und ich würde euch mindestens 5 Tage hier empfehlen: Must dos:
- Tangostunden nehmen
- Milonga: Milonga, das sind Treffen zum Tangotanzen, von denen es jeden Tag mehr als 15 gibt.
- San Telmo: San Telmo ist der ursprünglichste Stadtteil Buenos Aires
- Mercado de San Telmo: Der Mercado ist ein Schlaraffenland für alle Foodies. Sowohl Touristen als auch Locals kommen gerne hier vorbei, um frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch zu kaufen, um in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés zu essen (es gibt u.a. das beste Raclette außerhalb der Schweiz dort!), Souvenirs zu kaufen oder den Tangotänzern zuzuschauen.
- Calle Defensa: ursprüngliche Architektur, Künstler, Tangotänzer, Straßenverkäufer und Cafés
- Plaza Dorrego: einer der ältesten Plätze der Stadt, der sonntags einen tollen Markt mit verschiedenen lokalen Produkten beheimatet
- Recoleta: der modernste und einer der grünsten Stadtteile
- Cemiterio Recoleta: eine Friedhof, der wie eine eigene Stadt angelegt ist und die Ruhestätten der berühmtesten Argentinier beherbergt – Sänger, Künstler und Politiker. Publikumsliebling ist das Grab von Eva (Evita) Perón, die Gattin des ehemaligen Präsidenten Argentiniens, Juan Domingo Perón: gotische Kapellen, verzauberte Grotten und griechische Tempel in kleinen, sehr aufwendig dekorierten Häuser
- Palacio Barolo: historisches Gebäude, das von der Kosmologie der göttlichen Komödie von Dante Alighieri inspiriert wurde: Die 22 Stockwerke repräsentieren entsprechend die Hölle, das Fegefeuer und den Himmel.
- Casa Rosada: die Plaza de Mayo, der Hauptplatz von Buenos Aires, beheimatet u.a die Casa Rosada, den Sitz der argentinischen Regierung. Hinter dem Regierungsgebäude findet sich das Casa Rosada Museum, das sich mit der argentinischen Geschichte befasst, kostenlos ist und sich für einen kurzen Besuch durchaus lohnt.
- Abgesehen davon bietet Buenos Aires alles, was eine kosmopolitische Hauptstadt so bieten kann: Konzerte, Museen, Open Airs, Kinos, Musicals, Theater, fancy Restaurants, Cafés, Bars und einen unvergleichlichen Vibe. Buenos Aires ist für mich eine der coolsten Städte der Welt und sollte auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen. Plant genug Zeit dafür ein, denn ich könnte mir gut vorstellen, dass es euch genauso flasht wie mich.
2. Stopp der Argentinien Route: Salta
DAUER: 7 Tage, empfohlene Reisedauer: mind. 5-6 Tage (um alle Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen
You do you – TIPP:
Von Buenos Aires aus gibt es quasi keinen Ort in Argentinien, den ihr nicht mit einem Direktflug anfliegen könntet. Buenos Aires ist der Dreh- und Angelpunkt Argentiniens und der Ort, an dem alle Verbindungen zusammenlaufen.
Deshalb ist es eigentlich relativ egal, ob ihr die Route genauso nachreist, wie ich sie gereist bin, oder ob ihr vor Salta noch die Iguazu Fälle macht und nicht andersrum. Ihr könnt natürlich auch zuerst Patagonien und den Süden Argentiniens machen und dann über Buenos Aires nach Salta fliegen.
Wenn ihr allerdings mit dem Bus unterwegs seid, wie es der Großteil der Backpacker in Argentinien macht, dann solltet ihr euch an meine Route halten.
Ich bin von Buenos Aires nach Salta geflogen, weil es durch den schlechten Wechselkurs und den Trick, bar zu zahlen, fast günstiger war, zu fliegen, als den Bus zu nehmen. Und ich mir nebenbei einen Tag im Bus gespart habe.
Unterkunft: Hostel Marilian und anschließend Airbnb
Facts: Salta ist eine der unterschätztesten Regionen Argentiniens, zumindest für nicht-argentinische Touristen. 90% aller Menschen, die mit uns im Bus saßen, waren Argentinier, meistens aus Buenos Aires, die die Region Salta und Jujuy schon lange als beliebten Urlaubsort auserkoren haben.
– Wenn ihr mehr über Salta und die Ausflüge dort lesen möchtet, schaut HIER vorbei.
What to do:
- entweder Auto mieten ODER wenn man nur alleine oder zu zweit ist: Bustouren durchs Hinterland
- Touren: Cachi
- Cafayate
- Humamaca und Hornacal
- Salzwüste
- Jede Tour dauert einen Tag lang, beinhaltet sehr viel Zeit im Bus. Aber dafür müsst ihr euch um nichts zu kümmern, müsst euch keine Sorgen machen, dass etwas mit eurem Auto passiert oder darum, mitten im Nirgendwo plötzlich keinen Empfang mehr zu haben und nicht zu wissen, wie es jetzt weitergeht.
3.Stopp der Argentinien Route: Iguazu-Fälle
- DAUER: 3 Tage, empfohlen 2 -3 Tage
- Flug oder 20h Bus –> wieder das gleiche Spiel: der Flug war günstiger und offensichtlich deutlich kürzer
- beide Seiten, sowohl argentinische als auch brasilianische sehr sehenswert: Brasilianische Seite mehr den Blick von weiter weg, die argentinische aber näher dran, deshalb beides wichtig.
- Für beide Seiten jeweils ca. 1 Tag nötig
- Zwar eine der bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Argentinien, aber auch definitv worth the hype! Es ist einfach extrem beeindruckend, diese Wassermassen zu sehen und man kann ewig stehen und zuschauen.
- Unterkunft in Puerto Iguazu: The Host Puerto Iguazu –> Ich habe im 6-Bett Schlafsaal übernachtet, der sehr sauber und günstig war. Ich liebe es, wenn es wie hier Vorhänge vor den Betten im Schlafsaal, eine eigene kleine Leselampe und generell eine sehr gemütliche Atmosphäre hat. Außerdem ist das Personal sehr freundlich, Frühstück ist inkludiert und im Aufenthaltsraum kann man ganz entspannt Leute kennenlernen. .
- Fahrt zum Park: zwar mit dem Bus möglich, aber der „normale“ Weg ist es, sich ein Taxi zu teilen und mit dem Fahrer bereits einen Zeitpunkt zu vereinbaren, an dem man abends wieder abgeholt wird
- ich würde definitiv auch beide Seiten empfehlen, da sie einfach sehr unterschiedlich sind und beide ihre Vorteile haben.
- Wenn ihr mehr zu den Iguazu-Fällen erfahren möchtet, dann lest gerne HIER weiter. Hier habe ich euch meine Tipps und Erfahrungen aufgeschrieben.
4. Stopp der Argentinien Route: Mendoza
- DAUER: 2 Tage, empfohlen 2-3 Tage
- Flug nach Mendoza (oder erst Bus nach BA und dann noch Bus nach Mendoza 10h oder so)
- Mendoza ist bekannt für seine verschiedenen Weingüter
- Vineyard Tour mit Fahrrädern, die man überall in der Stadt mieten kann und dann einen Tag lang durch die Weinkeller cruisen kann
- ansonsten ist in Mendoza wenig los, auch die Stadt selbst ist nichts Besonderes und sprudelt nicht über vor lauter Sehenswürdigkeiten
Unterkunft: Hostel Lagares –> sauber, gute Lage und sehr günstig. Nicht mein Lieblingshostel, da es nicht so gemütlich war und der Sichtschutz vor den Betten fehlte, für mehr Privatsphäre, aber für 1-2 Nächte in Ordnung.
5. Stopp der Argentinien Route: Bariloche
- DAUER: 7 Tage, empfohlen 4-6 Tage
- Bariloche ist die „Schweiz Argentiniens“: Seen, Berge, Schokolade und mit die teuersten Unterkünfte und Restaurants der Reise; aber auch mit der schönste Ort
- Bariloche ist quasi das Tor nach Patagonien und besticht mit seinen Weiten
- Ihr könnt hier in der Stadt bummeln, euch Schokolade kaufen, eine Massage gönnen und entspannen. Oder ihr geht auf Wanderungen, fahrt mit dem Fahrrad um die vielen Seen und Berge herum.
- Meine Tipps:
- Wanderung zum Refugio López auf dem Cerro Lopez:
- steil, aber durchgehend fantastische Ausblicke auf den Nahuel Huapi See und die kleineren Seen am Circuito Chico
- oben am Refugio Lopez hat es häufig Schnee, auch schon im Frühherbst oder Spätsommer und bis in den Spätfrühling hinein
- Dauer: 3-4 h und 10km
- Schwierigkeit: mittel, da steiler Aufstieg, aber keine schwierigen Passagen
- 750 Höhenmeter
- Startpunkt: am Arroyo López an der Straße 77 nach Bahía Lopez; Fahrt mit der Buslinie 1
- Circutio Chico mit dem Fahrrad abfahren
- 25km lange Route um mehrere große und kleine Seen herum
- 20km von Bariloche entfernt
- Fahrräder könnt ihr euch ganz easy mehr oder weniger am Startpunkt ausleihen und dann wieder mit dem Bus zurück nach Bariloche
- Wanderung zum Refugio López auf dem Cerro Lopez:
- Wanderung im Parque Municipal Lllao Lao:
- eher flach, aber sehr viele Seen und Strände auf dem Weg, durch Wälder voller Zimtbäume
- wenn Zeit und Lust ist, kann man eben dem Mirador Lago Moreno, der bereits wunderschöne Aussichten bietet, noch einen Umweg auf den Gipfel des Llao Llao machen. von dort habt ihr einen traumhaften Blick auf die Seenlandschaft rund um Bariloche
- Dauer: 2-3h, 10km
- Schwierigkeit: leicht
- Startpunkt: Parkplatz Touristeninfo
- Wanderung zum Refugio Frey (mein Highlight!)
- sehr abwechslungsreich, mit 20km und ca. 6h eine eher lange Wanderung, aber umso lohnenswerter
- atemberaubende Ausblicke auf den Nationalpark Nahuel Huapi, Seen, Gipfel und deutlich weniger Menschen, als bei der berühmten Wanderung zum Refugio López
- Startpunkt: Villa Catedral, ca. 50km von Bariloche entfernt; mit der Buslinie 55 erreichbar
- Unterkunft: Die 4 Tage, die ich ursprünglich bleiben wollte, war ich im Airbnb. Ich habe dann aber spontan noch 2 Nächte in Bariloche verlängert und bin dafür ins Hostel „Hospedaje Penthouse 1004“, was ich sehr empfehlen kann: Gemütlich, familiär, genug Platz zum Kochen, Aufenthaltsraum. Außerdem ist die Lage mitten in der Stadt perfekt, um auf eigene Faust Wanderungen zu starten, einkaufen zu gehen oder ein bisschen zu bummeln.
Hosteltipp: Hospedaje Penthouse 1004
6. Stopp der Argentinien Route: El Calafaté
- DAUER: 2 Tage, empfohlen: 2 Tage
- El Calafate ist zwar klein, aber trotzdem die größte Stadt im Umkreis von einigen hundert Kilometern. Die Touren zum Perito Moreno Gletscher fangen in El Calafate an, es gibt einige high-end Restaurants, Shops usw.
- trotzdem: Vibes, wie am Ende der Welt zu sein; sehr kalt; sehr einsam
- Der einzige Grund, hier zu sein, ist in meinen Augen der Perito Moreno Gletscher, den man von hier aus mit einer Bustour unternehmen kann. Man wird dann zum Gletscher gefahren, hat 4h Zeit, sich alles anzuschauen, und wird dann wieder zurück nach El Calafaté kutschiert. Ansonsten kann man hier gut essen und einkaufen.
Unterkunft: Folk Hostel –> schönes, sauberes Hostel, mit schönen Aufenthaltsbereichen, gut ausgestatteter Küche, Steckdosen am Bett, sauberen Toiletten und Duschen und einem sehr guten Frühstück! Definitiv eine Empfehlung!
7. Stopp der Argentinien Route: El Chalten
- DAUER: 7 Tage, empfohlen 7 Tage
- El Chalten ist der einzige Ort, an den selbst ich mit dem Bus fahren muss: der nächste Flughafen ist in El Calafaté und von dort muss man 3h mit dem Bus nach El Chaltén fahren
- 1 Woche wandern
- entspannter Vibe und entspannte Leute
- Ort am Ende der Welt
- Wandertipps und generell mehr Tipps zu El Chaltén findet ihr HIER
Unterkunfts-Tipp: Hostel: Albergue Aylen-Aike
- beste Bewertungen auf Booking und das zurecht: sehr gemütlicher Kaminraum, netter Besitzer und generell sehr cooler Vibe. Eher kleines Hostel mit 4 Schlafsälen à 4 Personen, und deshalb sehr familiär. Die meisten Leute bleiben 4-5 Tage, weswegen man nach ein, zwei Tagen alle kennt und es sich eher wie eine kleine Familie als ein anonymes Hostel anfühlt.
- Mit Abstand mein Lieblings-Hostel in meinen 5 Monaten in Südamerika
8. Stopp der Argentinien Route: Zurück in Buenos Aires
Nach El Chaltén ging es zurück nach Buenos Aires, wo ich noch für eine Woche war, weil ich dort Leute getroffen habe, die ich wiedersehen wollte. Und weil ich mich ein klitzekleinesbisschen in Buenos Aires verliebt habe.
Wenn ihr alle Stopps zusammenrechnet, dann merkt ihr vielleicht, dass man nicht ganz auf die angegebenen 6 Wochen kommt. Das liegt daran, dass man immer wieder Zeit für Flüge, für Busfahrten und für Erholungstage einplanen sollte und auf keinen Fall jeder Tag vollgeplant werden sollte. Bei solchen Distanzen wird es schnell anstrengend.
Argentinien ist ein wunderschönes, vielseitiges Land und je mehr Zeit ihr habt, desto besser ist es. Ich habe selbst in 2 Monaten nicht alles gesehen. Es hat aber gereicht, um dem Land völlig verfallen zu sein.
Argentinien ist ein Land, das seit Jahren und Jahrzehnten weder politisch noch wirtschaftlich zur Ruhe kommt, die Argentinier sind ein leidgeprüftes Volk. Und trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen sind sie ein Volk, das Lebenslust und Freude ausstrahlt. Das sich an den kleinen Dingen erfreuen kann. Und das uns allen so viel beibringen kann!
Wurde euer Interesse durch meine Argentinien Route geweckt? Argentinien ist riesig und wunderschön! Hier findet ihr meine anderen Artikel über Argentinien: Salta im Nordwesten, die Iguazu-Fälle im Nordosten, Patagonien im Süden sowie meine Highlights und wichtigsten Tipps.

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