23. August 2024
SALTA, ARGENTINIEN - Meine 10 genialsten Tipps für Salta
Salta – die Region und gleichnamige Hauptstadt im Nordwesten Argentiniens hat mich sofort begeistert. Bevor ich nach Argentinien gekommen bin, habe ich nie von Salta gehört und ich frage mich im Nachhinein, wie das sein konnte. Salta besticht mit einer unfassbaren Naturschönheit, den unterschiedlichsten Vegetationszonen geballt auf einem Raum: Die Salinas Grandes, eine kleine Salzwüste, so ähnlich wie die Salar de Uyuni in Bolivien, liegt quasi neben der Quebrada de Humahuaca – bunten Bergen, die einen an den Rainbow Mountain in Peru erinnern –, Salta selbst ist eine wunderschöne, sehr gut erhaltene Kolonialstadt, die mich sehr an Cartagena in Kolumbien erinnert hat, Cafayate ist eine Weinregion, die mit den besten Wein Argentiniens produziert. Salta ist unglaublich abwechslungsreich, wild, wunderschön und magisch. Kommt mit mir in den Nordwesten Argentiniens, nach Salta!
Allgemeines
Salta ist eine Provinz und die gleichnamige Hauptstadt im Nordwesten Argentiniens und liegt etwa 1500 km nordwestlich von Buenos Aires und in den östlichen Anden. Sie ist relativ dünn besiedelt und besonders bekannt für ihre koloniale Architektur und die beeindruckenden Landschaften. Außerdem ist Salta bekannt für die traditionelle Musik und Tänze wie Zamba und Chacarera sowie ihre reiche Folklore.
Beste Reisezeit für Salta
Die beste Reisezeit für die Provinz Salta sind Frühling und Herbst, da es im Winter eisig kalt werden kann und im Sommer heftige Regenfälle, neben Hitze, die Straßen unpassierbar machen.
Reisedauer in Salta
Ich war eine Woche in Salta und habe von dort die Ausflüge in die Umgebung gemacht. Das fand ich perfekt, um genug Zeit zu haben und ohne Stress alles zu erkunden, aber gleichzeitig nicht gelangweilt zu werden. Man kann alles aber auch in 4-5 Tagen sehen, wenn man wirklich jeden Tag eine Tour plant und wenig Zeit hat.

Anreise- Wie kommt ihr nach Salta?
Salta ist für seine sehr einsame Lage ziemlich gut angebunden und hat sogar einen internationalen Flughafen, den Flughafen Martín Miguel de Guemes (SLA), der sich 10km südwestlich der Stadt befindet. Es gibt regelmäßige Inlandsflüge von Buenos Aires, Córdoba, Mendoza und anderen großen Städten Argentiniens sowie einige internationale Verbindungen. Ich bin damals von Buenos Aires nach Salta geflogen und würde es genauso wieder machen. Vor allem, wenn ihr euch erstmal dazu durchgerungen habt, und eure Flüge mit Cash in bar bezahlt, anstatt sie online zu buchen, werden sie teilweise bis zur Hälfte günstiger (s. Artikel zum Blue Dollar). Ich habe zum Beispiel nur 50 Euro für meinen Flug gezahlt und somit nur etwas mehr als für ein Busticket.
Aber auch die Anreise mit dem Bus ist möglich. Busse sind generell ein gängiges Transportmittel in Argentinien. Von Buenos Aires aus dauert die Fahrt nach Salta etwa 20 Stunden. Es gibt viele Busgesellschaften, die komfortable Langstreckenbusse anbieten, zum Beispiel Chevallier oder Flechabus.
Weiterreise - Wo geht es nach Salta weiter?
Man kann sowohl mit dem Flugzeug als auch mit dem Bus von Salta wieder weiterreisen. Ich bin damals zu den Iguazu Fällen geflogen – meine Route war etwas wild –, die meisten Backpacker, die ich getroffen habe, sind jedoch von Salta aus mit dem Bus über die Grenze nach Bolivien gefahren und haben dort die Salar de Uyuni besucht. Man kann auch mit dem Bus wieder runter nach Buenos Aires, das dauert allerdings etwa 18h und knapp 1500km. die nächste größere Stadt ist Córdoba, das „nur“ ca. 11h südlich von Salta liegt. Salta ist allgemein gut angebunden, sowohl an argentinische Städte als auch an andere südamerikanische Städte, vor allem in Bolivien und Chile, sowohl per Flugzeug als auch mit dem Bus.
Money, money, money
Die Währung in Argentinien ist der Argentinische Peso. Wenn ihr mir zur Geldsituation in Argentinien wissen wollt, lest am besten meinen Beitrag zum Blue Dollar. (HIER VERLINKEN)
Sprache
- Wie überall in Argentinien ist die Sprache auch in El Chaltén spanisch. Leute, die ein Hostel besitzen oder sonst wo in der Gastronomie oder Hotellerie arbeiten, sprechen aber eigentlich alle zumindest etwas Englisch. Man ist hier einfach so an Touristen gewöhnt. Wie immer gilt aber auch hier: Etwas Spanisch zu sprechen, schadet nicht. Einheimische sind immer freundlicher, egal, wie schlecht ihr Spanisch sprecht, solange sie merken, dass ihr euch bemüht. Mein Tipp ist Babbel.
- Wie immer gilt jedoch: Die Menschen sind freundlicher und hilfsbereiter, wenn man zumindest ein paar Brocken Spanisch kann und versucht, die Sprache zu sprechen.
- Außerdem kannst du es auch als Chance ansehen, entweder deine Sprachkenntnisse zu vertiefen oder eine neue Sprache zu lernen. Du wirst staunen, wie schnell du Fortschritte machen wirst.
Wie sicher ist Salta?
Wir haben uns sehr sicher gefühlt, sowohl in Salta selbst als auch auf den Trips in die Natur. Es ist alles sehr behütet und gut organisiert gewesen.
Natürlich gelten auch hier die üblichen Regeln:
- Keine Wertsachen zur Schau stellen, ein „low-profile“ bewahren.
- Dunkle, zwielichtige Gassen meiden.
- Auf dein Bauchgefühl hören. Ich finde, in den allermeisten Fällen reicht es, auf sein Bauchgefühl zu hören. Wenn einem etwas komisch vorkommt, man ein mulmiges Gefühl hat oder sich einfach unwohl fühlt, dann hat das oft einen Grund. Unser körpereigenes Warnsystem weiß schon, wann Gefahr lauert. Ich glaube, viele haben den Kontakt verloren, und müssen ihn erst wieder lernen. Aber wenn die Verbindung wiederhergestellt ist, dann ist das Bauchgefühl für mich eines der verlässlichsten und sichersten Wege, brenzligen Situationen aus dem Weg zu gehen.
- Keine Dinge tun, die du in Deutschland nicht auch tun würdest: Also nachts alleine unterwegs sein, ohne Handy, ohne jemandem Bescheid zu geben, zu leichtsinnig sein, dein Getränk im Club oder in der Bar unbeaufsichtigt stehen lassen….
Alles in allem habe ich mich in Salta jedoch sehr sicher gefühlt.
Meine 10 genialsten Tipps für Salta
1. Salta (Ciudad)
Salta selbst, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist schon einen Besuch wert. Die Kolonialstadt im Nordwesten Argentiniens liegt im Valle Valle de Lerma an den Ausläufen der Anden und hat den Spitznamen „La Linda“ (dt: Die Schöne) mehr als verdient. Salta ist mit circa 535.000 Einwohner die achtgrößte Stadt Argentiniens und auch bei Argentiniern eines der beliebtesten Urlaubsziele. Die meisten Touristen, denen ich begegnet bin, waren tatsächlich Argentinier. Es gab ein paar Israelis (Südamerika ist generell sehr beliebt bei jungen Israelis, die typischerweise nach ihrer Militärzeit für ein Jahr reisen gehen) und ein paar Kanadier, und natürlich uns zwei Deutsche. Aber ansonsten hauptsächlich Argentinier. Salta ist besonders für ihre Kolonialbauten bekannt. Fun Fact: Die Regierung hat wohl früh erkannt, was für ein Touristenmagnet Kolonialbauten sein können und diesen Bauten günstigere Steuertarife zukommen lassen.

Plaza 9 de Julio und die Architektur in Salta
Der zentrale Platz, die Plaza 9 de Julio, wartet mit wunderschönen Gebäuden, wie u.a. der Kathedrale von Salta und dem archäologischen Museum Saltas auf. Das archäologische Museum, Museo de Arqueologia de Alta Montana de Salta, ist vor allem aufgrund dreier Inka-Mumien berühmt. 1999 wurden sie auf dem Llullaillaco Vulkan (ganz schön viele L’s) an der Grenze zu Chile entdeckt. Dank der konstanten Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt sehen die Körper auch ca. fünf Jahrhunderte nach ihrem Tod noch gespenstisch lebendig aus. Es wird vermutet, dass die drei Jugendlichen als Teil eines Capacocha-Rituals ihr Leben lassen mussten. Im Museum werden sie in einer speziellen Acrylzylinder Vorrichtung aufbewahrt, auf minus 20°C, um ein Auftauen zu verhindern. Ich fand es zwar sehr faszinierend, die Kinder zu sehen, aber vor allem gruselig. Die ganze Atmosphäre im Museum und vor allem in diesem Raum fand ich gespenstisch und bedrückend: schummriges Licht, sehr schwach beleuchtet, das Gehäuse selbst ist komplett dunkel und muss erst zum Leuchten gebracht werden, um die Würde der Kinder so weit möglich zu schützen (angeblich).

Zurück zu den erfreulicheren Dingen: In Salta kann man wunderbar Empanadas essen, es soll sogar der Geburtsort der gefüllten Teigtaschen sein. Ihr könnt auf eine Peña gehen (dazu mehr in Tipp 2), durch die Straßen schlendern und die wunderschöne Stadt auf euch wirken lassen. Mir hat Salta wirklich sehr gut gefallen, besonders die Mischung aus traditionell und modern, die hier sehr deutlich spürbar ist.
2. Peñas in Salta
Peñas sind traditonelle Feste in Salta, auf denen es alles gibt, was das Herz begehrt: Empanadas und anderes Essen, Bier, Wein und andere Getränke und vor allem Musik. Ich habe ehrlicherweise noch nie davon gehört, bis ich in Salta am Flughafen gelandet bin und von der netten Argentinierin, mit der ich mir ein Taxi in die Stadt geteilt habe, gefragt wurde, was ich noch vorhätte. Nichts, bis auf Essen und Schlafen (es war schon relativ spät). Sie hat mir dann erzählt, dass sie sich mit ein paar Freundinnen trifft und gemeinsam auf eine Peña gehen würden und ob ich denn mitwollen würde. Weil ich mich nicht blamieren und meine Unwissenheit preisgeben wollte, habe ich einfach blind zugesagt. Und war begeistert. Wir waren irgendwo in einem Hinterhof, um mich herum NUR Argentinier, die gegessen, getrunken und zu den Klängen des traditionellen, eifrigen Gitarrentrios getanzt haben. Ich habe mich irgendwie in der Zeit zurückversetzt gefühlt, auf eine sehr positive Art. Das war auch das Gefühl, das ich öfter in Salta hatte: Traditionen sind hier wichtig, werden gewürdigt und gerne weitergelebt. Wenn ihr das Glück habt, von Argentiniern auf eine Peña eingeladen zu werden, dann kann ich euch nur raten, mitzugehen. Und wenn nicht: Es gibt zahlreiche öffentliche Peñas, auf die ihr ansonsten gehen könntet und solltet.
3. Cafayate als Daytrip von Salta
Die Tour nach Cafayate war ein ganz besonderes Highlight für mich. Die Busfahrten von Salta sind immer lang und anstrengend, aber manchmal hat man Glück und wird auf der Fahrt belohnt. Die Strecke von Salta nach Cafayate ist landschaftlich extrem reizvoll! Die Quebrada de las Conchas, die hinter Alemanía, auf etwa halber Strecke beginnt, wartet mit unzähligen natürlichen Felsformationen auf, wie dem Amphitheater, dem Mönch, dem Teufelsschlund und dem Pilz.
Fotoshooting in den Felsen
All diese Felsformationen laden dazu ein, kreative Fotos zu machen, wozu man teilweise auch von seinem Guide motiviert wird. Wir haben zum Beispiel Bilder gemacht, die aussehen, als würden wir am Felsen hängen, oder als würden wir diagonal im Felsen liegen. Aber auch ohne diese witzigen Fotostopps ist die Quebrada da las Conchas, mit all ihren intensiven, strahlenden Rottönen, eines der Highlights der Region. Cafayate ist die wichtigste Stadt in den Calchaquiés Tälern und vor allem bekannt für den sehr guten Wein. Aufgrund der geografischen Lage im Tal, der mineralischen Böden und des trockenen, milden Klimas, liefert Cafayete Award gewinnende Weine. Cafayate genießt auch international einen guten Ruf als die Stadt, wo die besten Weine in hohen Lagen produziert werden: Die Reben wachsen hier auf 1300 bis 1600m über dem Meeresspiegel.

Wenn ihr eine organisierte Bustour macht, so wie wir das aufgrund der unlösbaren Herausforderung, ein Auto zu mieten, gemacht haben, dann werdet ihr sowieso zu drei, vier verschiedenen Weingütern fahren und dort eine Verkostung machen. Falls ihr auf eigene Faust nach Cafayate kommt, würde ich euch empfehlen, im Voraus nach Weingütern zu suchen und dort zu reservieren. Abgesehen von Wein hat Cafayate eine ziemlich süße, gut erhaltene Innenstadt, durch die man gut bummeln kann und nach ein paar Souvenirs Ausschau halten kann.
Cafayate ist recht klein, mit nur 13.000 Einwohnern und ich finde, es reicht total, sie an einem Tag von Salta aus zu besuchen.

4. Salar de Salinas Grandes als Daytrip von Salta
Die Salar de Salinas Grandes bezeichne ich gerne als die „Kleine Salar de Uyuni“. Jeder, der sich schon mal etwas länger mit Südamerika und den Must-Dos des Kontinents beschäftigt hat, hat den Namen zumindest mal gehört. Die Salar de Uyuni ist eine riesige Salzwüste im Süden Boliviens und stand auch auf meiner Liste, als ich mich für Südamerika entschieden habe. Leider hatte ich nicht genug Zeit und musste Bolivien auf später verschieben. Umso begeisterter war ich, als ich von den Salinas Grandes erfahren habe. Die Salar de Salinas Grandes ist ebenfalls eine Salzwüste, zwar kleiner als die Salar de Uyuni, aber gerade, wenn man noch nie eine Salzwüste gesehen hat, nicht weniger eindrucksvoll. Sie liegt in den Provinzen Salta und Jujuy im nördlichen Argentinien und kann in 3-4h von Salta erreicht werden. Wir haben auch die Salar de Salinas Grandes im Zuge einer Tour von Salta Stadt aus besichtigt und ich würde es euch, wenn ihr nicht gerade vier Personen seid und die horrenden Preise für einen Mietwagen zahlen könnt/ wollt, definitiv empfehlen. Auf dem Weg kommt ihr an einigen coolen Spots vorbei, seht viele Kakteenwälder und wie immer die Weite der nordargentinischen Landschaft und könnt euch am Ende eines ereignisreichen Tages wieder zurückfahren lassen.

Das Coole an dieser Salzwüste ist die Spiegelung des Wassers, weswegen ihr unglaublich coole Bilder machen könnt. Ein Klassiker ist die optische Täuschung mit dem Mate-Becher im Vordergrund und euch im Hintergrund kniend, so, als säßet ihr auf dem Mate-Becher. Oder einer im Vordergrund, der seinen Fuß hebt und ihr im Hintergrund, so dass es aussieht, als würdet ihr von seinem Fuß gleich zerstampft werden. Als wir da waren gab es extra Fotografen, die umsonst Bilder von uns gemacht haben und schon ihr Standard-Repertoire ablaufen lassen haben mit allen Motiven, die sie eigentlich immer machen. Sie waren aber auch sehr offen für unsere Vorschläge, also da kommt auf jeden Fall was Cooles dabei raus.

Tipp: Die Salinas Grandes liegen auf 3.350m über dem Meeresspiegel, weshalb ihr euch langsam an diese Höhe akklimatisieren solltet. Viel trinken, am besten lange Kleidung, Sonnenschutz, Sonnenhut und nicht zu lange dort in der prallen Sonne und Hitze bleiben.
Wenn ihr das befolgt, sind die Salinas eines der coolsten Ausflugsziele rund um Salta und etwas, was ihr so schnell nicht vergessen werdet.
5. Cachi und UFO-Landeplatz in Cachi
Cachi, der dritte Ausflug, den wir von Salta aus gemacht haben, ist ein bisschen gruselig. Es gibt einen Ufo-Landeplatz, den Ovnipuerto, außerhalb von Cachi, alles im Städtchen ist auf den Verkauf von Ufo und Alien-inspirierten Artikeln ausgelegt: Vor einem der einzigen Läden Cachis am Marktplatz hängt ein Schild mit „Aliens welcome“, es gibt grüne Marsmännchen, fliegende Untertassen und vieles mehr zu kaufen.

Abgesehen vom Ovnipuerto ist Cachi ganz nett zum Durchbummeln mit seiner kolonialen Architektur und ein paar süßen Laden. Cachi eignet sich perfekt als Tagesausflug von Salta. Auf der dreistündigen Busfahrt fahrt ihr durch die Quebrada de Escoipe und seht wie immer riesige Berge und generell eine sehr beeindruckende Natur. Das Klima in Cachi ist das ganze Jahr über sehr trocken, mit wenig Niederschlägen und einer sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit. Cachi bedeutet Salz in Quechua, der Sprache des indigenen Volkes dieser Region.

Ovnipuerto in Cachi
Man kann den Ovnipuerto, den Ufo-Landeplatz, den die Bewohner „Las estrellas del suizo“, die Sterne des Schweizers nennen, sogar besuchen und sich die Geschichte des Baus durchlesen: Hier die Kurzfassung: Ein älterer Herr aus der Schweiz baute (laut eigenen Aussagen) auf Befehl eines Kapitäns eines UFOs hin einen Landeplatz für ebensolche. Er berichtete der Zeitung, bereits 2008 mitten in der Nacht in völliger Dunkelheit und plötzlichem Stromausfall zwei leuchtende Vehikel über dem Calchaquí Flus gesehen zu haben. Kreisrund und aus glattem Metall. Auf sein Geheiß kamen sie näher und projizierten etwa 100 Meter über ihm einen Lichtstrahl auf ihn und gaben ihm telepathisch den Befehl für den Bau dieses Flughafens.
Seine Formation besteht aus riesigen Steinen, die einen Stern mit 36 Zacken und einem darin gelegenen, nochmal kleineren Stern mit 12 Zacken, bilden. Man kann sie sogar bei Google Earth auf dem Satellitenbild sehen, so prägnant ist die Formation.
Der Schweizer ist mittlerweile nicht mehr da, niemand weiß, wohin es ihn verschlagen hat. Vielleicht wurde er ja von seinem ehemaligen „Auftraggeber“ eingesammelt?

6. Quebrada de Humahuaca als Daytrip von Salta
Die Quebrada (dt. Schlucht) de Humahuaca im Nordwesten Saltas und somit im Nordwesten Argentiniens ist eine etwa 150 Kilometer lange Schlucht zwischen San Salvador de Jujuy, der Hauptstadt Jujuys – Saltas nördliche Nachbarprovinz – und der Stadt Humahuaca. Über Jahrtausende hat der Fluss Río Grande de Jujuy die Schlucht auf seinem Weg durch das karge Tal ausgehöhlt und feingeschliffen. Sie steigt von 1259m auf knapp 3000m an, überwindet also einen enormen Höhenunterschied von fast 1800 hm. Die Fahrt durch die Quebrada wäre eigentlich nicht so spektakulär, die Berge und die gesamte Landschaft sind eher karg und kahl, Vegetation findet man nur vereinzelt vor. Das Besondere an der Quebrada de Humahuaca sind die schillernden Farben ihrer Felsen: rot, grün, gelb, lila, blau – es erwartet eine schiere Farbenexplosion. Wenn man sich die Namen der Felsen genauer anschaut, dann merkt man, dass das den Einheimischen durchaus bewusst war: La Paleta del Pintor (die Farbpalette des Malers) beschreibt die Felsen wohl ganz gut.


Geologisches Wunder - die Quebrada de Humahuaca
Die unterschiedlichen Mineralien, die in den Felsen enthalten sind, sorgen für ihre unterschiedlichen Farben: Kalk für weiße Schichten, Kupfer für grüne, Eisen für rot, Schwefel für gelbe Färbung. Jede allein ist nicht unbedingt erwähnenswert, in ihrer Dichte sind sie jedoch eine große Seltenheit und werden seit 2003 von der UNESCO im Rahmen des Welterbes geschützt.
Eine Fahrt durch die Quebrada de Humahuaca dauert ca. 3h von Salta aus und wird klassischerweise als Tagestour von Salta angeboten. Wir sind jedoch auch einigen Backpackern begegnet, die sich dann in Purmamarca, einem Ort inmitten der Quebrada, neben dem Cierro de los Siete Colores, oder Tilcara, etwas weiter nördlich Richtung Hornacal für ein paar Tage niederlassen und die Region in Ruhe besichtigen. Egal wie ihr es macht: Die Quebrada de Humahuaca darf auf keinen Fall auf einer Reise nach Salta fehlen.
Die beste Reisezeit für die Quebrada sind wie für den Rest der Region Saltas die Frühlings- und Herbstmonate. Im Winter kann es eiskalt werden, im Sommer können heftige Regenfälle die Straßen unpassierbar machen.
7. Hornacal oder "Der Berg der 14 Farben"
Der Anblick des Hornacal ist etwas, was man nicht so leicht wieder vergisst: Bunte, farbenfrohe Felsen, die sich aus der braunen Erde erheben, majestätisch gen Himmel zu klettern scheinen und mir für einen Moment die Sprache verschlagen.
Nach vier Stunden im Bus sind meine Lebensgeister fast eingeschlafen, doch die bunten Felsen, die auf einmal vor uns aufragen, hauchen ihnen wieder neuen Atem ein. Wir halten auf einer Plattform mit mehreren anderen Reisebussen, doch ausnahmsweise ist es mir egal, wie viele andere Menschen diesen magischen Ort mit mir teilen: Ich bin hin und weg vom tanzenden Zick-Zack der Farben auf den Felsen, die sich ewig vor mir erstrecken. Ich könnte stundenlang einfach nur hierstehen und den Berg mit seiner Farbenpracht anstarren. Ich habe wirklich schon viel gesehen, aber der Hornacal zählt mit zu den allerschönsten von ihnen.

Die 14 verschiedenen lebendigen Farben entstehen – wie auch im Rest der Quebrada – durch die verschiedenen Mineralien und Gesteinsschichten.
Der Hornacal hat sein charakteristisches Aussehen, das von spitzen, farbigen Zacken geprägt ist, nicht nur den Mineralien zu verdanken, sondern auch der Erosion: Dieser Scherungseffekt der Erosion besteht darin, dass eine Reihe von parallelen Schichten schräg abgetragen wird, was einen visuellen Effekt erzeugt, der einer Faltung ähnelt. Die Gipfel des Hornacal ragen über 4.700 Meter auf, was ihn noch beeindruckender macht.
Für mich war der Hornacal tatsächlich nicht nur eines meiner Highlights in Argentinien, sondern auch eines meiner Highlights auf meiner gesamten Südamerika Reise.

8. Purmamarca und der Markt in Purmamarca
Purmamarca
Purmamarca ist einer der Orte, die in der Quebrada de Humahuaca liegen. Von Salta braucht ihr ca. 2,5h hierher, weshalb sich Purmamarca perfekt als Tagestrip von Salta anbietet. Wir haben Purmamarca auf einer Tour durch die Quebrada de Humahuaca, die Stopps in Purmamarca und dem Cerrro de los Siete Colores, Tilcara, Humahuaca und dem Hornacal beinhaltete. Purmamarca ist ein kleines, sehr beschauliches Örtchen, auf über 2000m über dem Meeresspiegel und mit gut 2095 Einwohnern, von denen die meisten Indigene sind. Es scheint mir, wie einige Orte in der Region Salta und Jujuy, ein bisschen wie aus der Zeit gefallen zu sein. Ich finde, man kann sich hier sehr gut vorstellen, wie das Leben vor hundert oder zweihundert Jahren ausgesehen haben muss: hart, einsam, aber trotzdem irgendwie erfüllend. Purmamarca ist vor allem bekannt für zwei Dinge: Seinen riesigen Markt, einem der geschäftigsten und günstigsten Märkte Nordargentiniens und den Cerro de los Siete Colores (s. Tipp 9).

Der Markt in Purmamarca -im Kaufrausch
Uns wurde von allen Seiten gesagt, dass wir unbedingt auf den Markt in Purmamarca schauen sollten, weil er unschlagbar günstig sei und noch dazu Produkte von toller Qualität aufweisen würde. Und was soll ich sagen? Man könnte ewig bummeln. Auf dem Markt könnt ihr alle möglichen typischen, lokalen Produkte wie Textilien, Keramik, Webstoffe, Pullover, Schals, Mützen, Decken, Handschuhe oder Ponchos aus Alpaka oder Lamawolle kaufen – eigentlich alles, was das Herz begehrt. Handeln und feilschen lohnt sich, und wie immer ist es vorteilhaft, zumindest etwas Spanisch zu können. Es machen zwar viele Touristen hier Halt, weswegen man denken könnte, dass sich die Preise mittlerweile angepasst haben sollten, aber verglichen mit Cafayete, Cachi oder auch Humahuaca war das Preis-Leistungsverhältnis hier in meinen Augen unangefochten.
Obwohl abgesehen von dem Markt wenig los ist in Purmamarca, einer wie gesagt kleinen, verschlafenen Ortschaft, die man in etwa einer halben Stunde durchschlendert hat, ist Purmamarca mit seinem Markt definitiv ein Highlight und sollte auf eurer Reise nicht fehlen!

9. Cerro de los Siete Colores
Neben dem Markt wartet Purmamarca noch mit einer weiteren Sehenswürdigkeit auf: Dem Cerro de los Siete Colores und dem Paseo de los Colorados. Der Cerro de los Seite Colores erstrahlt in sieben verschiedenen Farbschattierungen als Ergebnis seiner komplexen geologischen Geschichte, wobei Geologen davon ausgehen, dass jede der sieben Schattierungen für eine andere Zeitperiode steht. Wir haben den Cerro de los Siete Colores gemeinsam mit der Quebrada de Humahuaca, Hornacal und Purmamarca im Zuge einer Bustour von Salta aus besucht.

Paseo de los Colorados
Noch dazu könnt ihr hier aber einen 3km langen Spaziergang durchs Tal machen, den Paseo de los Colorados. Ihr startet auf der Straße links aus dem Dorf raus, den Berg hinauf Richtung Friedhof und dann geht der Weg auch schon los. Auf diesem 3km langen Spaziergang kommt ihr an Bergen in den unterschiedlichsten Farben und Formen vorbei: grüne Berge, gelbe Berge, rote Berge, kleinere Berge, größere Felsen – hier ist alles dabei. Grünschattierte Berge wechseln sich mit lilafarbenen, rosafarbenen und komplett bunten ab. Außerdem erwarten euch spektakuläre Ausblicke auf den Cerro de los Siete Colores sowie die kleine Stadt. Ihr braucht ca. 40-50min für diesen Spaziergang, je nachdem, wie viel Zeit ihr euch zum Fotografieren lassen wollt und wie schnell ihr gehen wollt. Auch, wenn der Cerro de los Siete Colores zu Unrecht etwas im Schatten seines großen Bruders, dem 14-farbigen Berg Hornacal steht, so lohnt sich ein Spaziergang durch diese kunterbunte Traumlandschaft.


Fazit
Salta ist für mich die am meisten unterschätzte Region Argentiniens: Jeder kennt Buenos Aires, hat schon mal von den Iguazu-Fällen gehört und Patagonien ist sowieso in aller Munde. Aber der wilde Norden Argentiniens ist zumindest bei nicht-argentinischen Reisenden noch ein kleiner Geheimtipp. Deshalb schnell hin, bevor es auch hier vor Touris nur so wimmelt. Salta und Jujuy sind die beiden Regionen, die mich auch im Nachhinein am meisten fasziniert und begeistert haben, weil es für mich wie eine kondensierte Form Südamerikas ist: bunte Berge, indigene Märkte, guter Wein, Salzwüsten, Vicuñas (kleine Lamas), Kakteen, rote Erde, Weite. Ich habe es hier sehr geliebt und hoffe, dass ich euch zumindest einen Teil dieses Zaubers weitergeben konnte.
Wurde euer Interesse geweckt? Argentinien ist riesig und wunderschön! Hier findet ihr meine anderen Artikel über Argentinien: Patagonien im Süden, die Iguazu-Fälle im Nordosten sowie meine Route für 6 Wochen und meine Highlights und wichtigsten Tipps.

ARGENTINIEN – Meine beste Route für 6 Wochen
Argentinien ist so vielseitig, so schön und so groß, dass ein paar Wochen zu wenig sind. Hier ist meine Route für 6 Wochen in diesem Traumland.

IGUAZU FÄLLE/ ARGENTINIEN – Tipps für den perfekten Trip
Die Iguazu-Fälle an der Grenze von Argentinien zu Brasilien sind eines, wenn nicht sogar das bekanntste, Wahrzeichen Argentiniens. Normalerweise meide ich sowas, aber die Iguazu-Fälle sind völlig zu Recht so beliebt! Kommt mit!

ARGENTINIEN – Meine Highlights und 8 wichtigsten Tipps
Argentinien – dieses Land ist so schön und besonders, dass es mehr als einen Beitrag verdient hat. Wenn ihr also nach meiner ausführlichen Route noch nicht restlos überzeugt von Argentinien seid, dann hoffentlich nach meinen 10 Top-Tipps und Must-Dos für Argentinien. Aber auch für alle anderen: Kommt mit nach Argentinien und lasst euch diese 8 Top Tipps nicht entgehen!

PATAGONIEN, ARGENTINIEN – Meine 4 genialsten Wanderungen
El Chaltén, die Wanderhauptstadt Argentiniens, verzaubert heute Naturliebhaber aus aller Welt! Kommt mit nach Patagonien, in den südlichsten Süden Argentiniens!
Auf der Suche nach Reiseinspirationen? Hier findest du meine letzten Beiträge

NAMIBIA – Meine 10 besten Tipps und Tricks aka. Was-Ich-Gerne-Vorher-Gewusst-Hätte
Unsere Namibia-Reise war traumhaft, doch obwohl wir wirklich gut vorbereitet waren, gab es einige Sachen, die ich im Nachhinein gerne vorher gewusst hätte. Hier kommen meine besten Tipps und Tricks, damit ihr nicht dieselben Fehler macht.

SWAKOPMUND/ Namibia – Meine besten Tipps für die deutscheste Stadt Afrikas
Swakopmund an der Küste Namibias ist die deutscheste Stadt Afrikas, das südlichste Ostseebad und bei Namibiern heiß geliebt. Kommt mit!

MALLORCA IM FEBRUAR- Meine Erfahrungen und besten Tipps
Mallorca im Februar ist einfach traumhaft! Wenn in Deutschland alles noch im Winterschlaf steckt, steht Mallorca schon in voller Blüte. Kein Massentourismus, stattdessen einsame Buchten, leere Berggipfel und ganz viel Abwechslung! Hier sind meine besten Tipps und alles, was ihr wissen müsst, für eine Reise nach Mallorca im Winter!
Oder hast du Lust, dich in meinem Kopf umzuschauen?

5 LIEBLINGSBÜCHER DER LETZTEN ZEIT
Wenn ihr auch immer auf der Suche nach neuen Büchern seid, dann seid ihr bei meinem neuen Beitrag richtig. Viel Spaß beim Stöbern

WARUM SCHEINEN EINZELNE MOMENTE ERST IN UNSERER ERINNERUNG WERTVOLL?
Ich will mich zurückerinnern. Aber vor allem will ich die Gewissheit haben, besagten Moment wirklich gelebt zu haben. Mit allen Sinnen. Nicht nur für das Foto oder die Insta-Story. Nein, ich will es riechen, schmecken, fühlen, sehen und hören. Und zwar alles gleichzeitig. Mich dann zurückerinnern, wie lebendig und frei ich mich gefühlt habe. Und es wirklich gefühlt haben und mir

BOREOUT STATT BURNOUT
Burnout kennt man mittlerweile. Entweder man hat es selbst, oder man kennt jemanden, der es hat oder hatte oder jemanden, der jemanden kennt. Aber was ist eigentlich ein boreout? Warum scheint es in unserer Welt kein gesundes Mittelmaß mehr zu geben? Warum nur noch Extreme?