15. Januar 2025
namibia unterkünfte

NAMIBIA ROUTE - Perfekt für 3 Wochen Roadtrip mit Dachzelt

Namibia – das Land im Südwesten Afrikas ist groß, weit, abwechslungsreich und wie geschaffen für eine Reise mit dem Dachzelt. Namibia zählt zu den sichersten Ländern in Afrika, mit einer parlamentarischen Demokratie. Armut ist zwar auch hier allgegenwärtig, aber im Gegensatz zu einigen anderen afrikanischen Ländern gibt es keine politischen Unruhen und sowohl das subjektive als auch das objektive Sicherheitsgefühl sind sehr hoch.

Namibia ist eines der faszinierendsten Länder, die ich je bereist habe und ich möchte euch zeigen, warum. Falls ihr vorhabt, auch nach Namibia zu reisen, dann habe ich hier unsere Namibia Route für einen 3-wöchigen Roadtrip zusammengeschrieben, inklusive Informationen zur Planung, insbesondere der Autovermietung, dem Buchen von Campingplätzen oder Lodges, den Straßenverhältnissen, der allgemeinen Sicherheitslage usw. Wenn ihr einen ausführlicheren Bericht über unsere einzelnen Reisetage möchtet, schaut gerne hier vorbei. 

Und jetzt kommt mit nach Namibia!

Table of Contents

Wissenswertes/ Eckdaten

Namibia ist eine ehemalige deutsche sowie eine ehemalige südafrikanische Kolonie und erst seit 1990, also nur ca. 34 Jahren, wirklich unabhängig und frei. Es leben nur etwas über 3 Millionen Einwohner in Namibia, wovon der Großteil in Windhoek, der Hauptstadt Namibias, und im Norden lebt. Der Süden ist noch spärlicher besiedelt. Zwei große Wüsten, die Kalahari im Osten sowie die Namib im Westen, bedecken große Teile Namibias. Deshalb ist Namibia das am zweitdünnsten besiedelte Land der Welt nach der Mongolei.

Die größte Bevölkerungsgruppe bilden mit knapp 50 % die Ovambo, aber es herrscht eine große Ethnienvielfalt in Namibia vor, was bemerkenswert ist, wenn man die friedliche und stabile innenpolitische Lage betrachtet. Namibia grenzt im Norden an Angola und Sambia, im Osten an Botswana, im Süden an Südafrika sowie im Westen an den Atlantischen Ozean. 

Namibia ist riesig und kein Land, das man innerhalb von einer Woche bereisen kann. Für Namibia müsst ihr euch Zeit lassen und euch vor allem darauf einlassen. Auf einen Reisestil, der anders ist als das klassische Backpacken. Ein Reisen, das entbehrlicher, ursprünglicher, unbequemer, aber dafür erdender, beruhigender und vor allem ganz nah mit der Natur passiert. 

Tipps und Tricks zur Namibia Route

  • Podcasts für die langen Autofahrten mitnehmen, Empfehlung: Terra X History – Kolonialismus: Wie Deutschland zur Imperialmacht wurde. Generell sollte man sich bevor man nach Namibia fliegt, mit der deutschen Vergangenheit auseinandersetzen
  •  Afrika ist kein Land*: unbedingt lesenswertes Buch, in dem aus der Perspektive eines jungen Mannes aus Nigerias Hauptstadt Lagos (Dipo Faloyin) gnadenlos geschildert wird, wie verrückt unser Verhältnis als Europäer zu Afrika ist: Es geht um die Kolonialzeit, die Zeit danach, den Versuch, unabhängig und vor allem als gleichwertiger Partner respektiert zu werden bis hin zu Entwicklungshilfe und dem heutigen Verständnis von Afrika, das immer wieder wechselt. Mal sehen wir ganz Afrika als einziges Safarigebiet an, mal denken wir, dass überall in Afrika, auf dem ganzen riesigen Kontinent, mit seinen 50 Ländern und mehr als 140 verschiedenen Sprachen, unzähligen Kulturen, Stämmen und Völkern, Armut und Not herrscht, jedes zweite Kind das Kleinkindalter nicht erleben wird und die Menschen in armseligen Hütten hausen.
  • Entweder ein Auto mit vier Sitzen mieten, auch wenn man nur zu zweit ist, um besser an seine Klamotten zu kommen und nicht alles mit Wasser, Proviant etc. zu vermischen. Oder die Koffer höher legen als das Wasser. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Kanister auslaufen und alles unter Wasser setzen (das ist uns 3 mal passiert). 
  • Kamera bzw. gutes Teleobjektiv kaufen oder mieten. Wir haben unsere Kamera und unser Teleobjektiv ( Sony SEL 100-400mm f/4.5-5.6 G-Master*) bei Grover gemietet für insgesamt 284€ (99€ Kamera, 180 € Objektiv). Wenn man häufiger fotografieren möchte und vor allem häufiger Tiere fotografieren möchte, lohnt es sich vielleicht auch, sich eines zu kaufen. Etosha ohne Teleobjektiv bzw. guter Kamera hätte nur halb so viel Spaß gemacht. Und die Bilder, die wir jetzt haben und uns für immer an Namibia erinnern werden sind das Geld mehr als Wert gewesen. 
  • Mehr Tipps/ Tricks findet ihr in meinem „Was wir gerne vorher gewusst hätten“-Beitrag 
Zwei Zebras im Etosha Nationalpark in Namibia
Zebras im Etosha Nationalpark Namibia

Klima Namibia

Namibia liegt auf der Südhalbkugel und hat dementsprechend komplett spiegelverkehrte Jahreszeiten zu uns. Wenn bei uns tiefster Winter ist, ist in Namibia Hochsommer. Wenn bei uns im Juli Hochsommer ist, liegt in Namibia zwar vielleicht kein Schnee, aber es kann durchaus kälter werden, vor allem in der Wüste und vor allem nachts. Das generelle Klima Namibias ist heiß und trocken, subtropisch kontinental.

Zwischen den einzelnen Landesteilen gibt es jedoch große Unterschiede:

In den Wüsten Namib und Kalahari weht das ganze Jahr über ein warmer bis heißer Wind. Sogar im Winter klettert das Thermometer auf 25°C, nachts sinken die Temperaturen jedoch bis auf den Gefrierpunkt. Temperatursprünge von mehr als 20°C innerhalb weniger Stunden sind keine Seltenheit. Auch im Sommer, wenn das Thermometer auf über 40° klettert (bereits im Oktober hatten wir Temperaturen von 42°C, im November und Dezember steigen sie noch höher) werden die Nächte mit ca. 5-10°C teilweise zapfig kalt. 

Das Klima der Atlantikküste bei Lüderitz und Swakopmund wird ganzjährig durch den kalten Benguelastrom beeinflusst, der den vorherrschenden Südwestwind so stark abkühlt, dass die Bildung von Regenwolken verhindert wird und regelmäßig ein dicht anhaltender Nebel in Bodennähe erzeugt wird. Im Sommer ist es dadurch angenehm kühl, weshalb viele Namibier aus Windhoek, wo sich die Hitze aufgrund der Kessellage der Hauptstadt staut, so oft sie können nach Swakopmund „fliehen“. In den Wintermonaten hingegen wird es teilweise auch tagsüber für namibische Verhältnisse sehr kalt. Im Durchschnitt herrschen hier Temperaturen von 15-22°C vor.   

Der Süden Namibias ist nicht nur die am dünnsten besiedelte Region, sondern auch die Region, die normalerweise am wenigsten Regen abbekommt (ca. 50mm pro Jahr, vgl. Nordosten 600mm pro Jahr). Regionale Trockenperioden von mehreren Jahren sind nichts unübliches und auch als wird dort waren, im Oktober 2024, befand sich das Land gerade in einer über zwei Jahre andauernden Dürreperiode wieder. 

Als krasser Gegensatz dazu steht die Region im Nordosten Namibias, der Sambesi, früher Caprivi-Streifen: Der Regen fällt hier sehr zuverlässig, was für ein ausgedehntes Flusssystem, sowie einen subtropischen Savannenwald sorgt. Die Luftfeuchtigkeit ist hier relativ hoch.

Deshalb sollte man die Extremmonate, also den „tiefsten“ Winter und die wärmsten Sommermonate meiden: November, Dezember, Januar und auch Februar sind die Monate der Regenzeit: Schwül, nass, und unerträglich heiß

September und Oktober, das Ende der Regenzeit, gelten als die besten Reisemonate

Beste Reisezeit Namibia

Die beste Reisezeit ist sehr individuell und abhängig davon, was man auf seiner Reise erleben möchte. Für Tiersichtungen bieten sich die Monate September und Oktober an, also das Ende der Trockenzeit an. Dann müssen die Tiere die Wasserlöcher aufsuchen, weil es sonst kaum noch Wasser gibt, und die Vegetation nicht mehr so üppig grün ist und sich die Tiere nicht mehr wirklich verstecken können. Für Wanderungen im Fish-River-Canyon aber bietet sich nur der Winter an, weil es sonst unerträglich heiß ist. 

Wir waren im Oktober dort, es war sehr heiß tagsüber, nachts kühl, wir haben viele Tiere gesehen und generell alles machen können, was wir wollten. Wenn man es etwas kühler möchte, aber trotzdem viele Tiere sehen möchte, würde ich den September empfehlen. Generell liest man immer, dass der September und Oktober sowie April und Mai gut geeignet sind für eine Reise nach Namibia. 

Anreise- Wie kommt ihr nach Namibia?

Von Deuschland fliegt einmal am Tag ein Direktflug von Frankfurt am Main mit discovery Airlines nach Windhoek. Die Flugzeiten sind perfekt: Abends um 21:30 geht es in Frankfurt los und am nächsten Morgen landet man, ohne Zeitverschiebung und ohne Jetlag um kurz vor 7 in Windhuek. Dort angekommen kann man sich direkt sein Auto abholen, einkaufen gehen und los ins Abenteuer starten. 

Zurück geht es ebenfalls abends um 20 Uhr aus Windhoek, so dass man dann um kurz vor 6 in Frankfurt landet. 

Alternativ kann man mit Ethiopian Airlines über Addis Abeba fliegen oder nach Johannesburg und von dort zurück nach Windhoek. Wir haben uns für den Direktflug mit discovery airlines entschieden und würden das genauso wieder tun. 

Namib Naukluft Nationalpark Namibia
Namib Naukluft Nationalpark Namibia

Fortbewegung in Namibia

Autovermietung

Wir haben unser Auto bei Asco Car Hire gemietet und können es sehr empfehlen: Problemloser Shuttle vom und zum Flughafen, super ausgestattete Autos, genaue und sorgfältige Erklärung und Anweisung wie man mit diesem Auto und all seinen Gadgets umgehen muss, neues Dachzelt, Notfalldienst in fast ganz Namibia (ausgeschlossen sind nur die Skelett-Küste und sehr abgeschiedene Regionen im Nordwesten Namibias) innerhalb eines Tages, ansonsten maximal 2 Tage. 24/7 Erreichbarkeit und super freundliche Mitarbeiter. 

Der Vorteil an Asco aber auch anderen namibischen Autovermietungen ist im Verlgeich zu internationalen Anbietern ganz klar, dass man im Falle einer Panne nicht bei einem Kundenservice irgendwo auf der anderen Seite der Welt in einer unpersönlichen Warteschleife hängt, sondern direkt mit den Mitarbeitern in Windhoek spricht, die sich dann direkt an mögliche Mechaniker wenden und einen nicht alleine lassen. Uns war das vor allem deshalb wichtig, weil wir die allermeiste Zeit irgendwo im Nirgendwo unterwegs waren, wo man nicht einfach mal in eine Autowerkstatt hätte gehen können. Außerdem praktisch: Bei Asco kann man auch über Whatsapp telefonieren oder schreiben, was sehr sinnvoll ist, da man häufig nur über WLAN Empfang hat und kein Telefonnetz. 

Verkehr

In Namibia ist Linksverkehr, wahrscheinlich das Erbe der südafrikanischen Kolonialzeit. Auf den langen Fahrten durchs Nichts ist das kein Problem, da begegnet einem sowieso kaum jemand. Nur, wenn man dann mal wieder in einer Stadt landet und fahren soll, kann es sein, dass man vergessen hat, wie ein Kreisverkehr bei Linksverkehr gefahren wird oder dass Rechtsabbiegen unser Linksabbiegen ist. 

Ansonsten ist noch ganz interessant, dass es in Namibia 4 Straßenkategorien gibt: A, B, C, D und F. 

Die A-Straßen sind Autobahnen mit mindestens zwei Fahrspuren pro Richtung und alle geteert, was deshalb erwähnenswert ist, weil nur ca. 10% der namibischen Straßen geteert sind. Sie verbinden die großen Städte miteinander, wie Windhoek und Swakopmund. Hier kann man entspannt 120 km/h fahren und muss auf nichts Besonderes achten. 

Die B-Straßen sind Nationalstraßen, nicht mehr zwingend vierspurig, aber auch asphaltiert und alles in allem in gutem Zustand und angenehm zu befahren.  

Die C-Straßen sind Hauptstraßen und teilweise asphaltiert, aber in den allermeisten Fällen Schotterpisten mit Kiestragschicht. C-Straßen bilden den Großteil des namibischen Straßennetzes. Da es so gut wie keinen Verkehr gibt, ist das Fahren auch auf diesen Straßen in der Regel entspannt. Aufpassen muss man in scharfen Kurven, um nicht weg zu rutschen, oder wenn man überholt wird, da man dann auf Grund der Staubwolke des Fahrzeugs vor einem schlechte Sicht hat. In regelmäßigen Abständen fährt der sog. Grader, eine Art Bagger, der die entstandenen Schlaglöcher und Buckel beseitigt und die Straße zu geraden Spuren zusammenführt. 

Die D-Straßen sind Nebenstraßen, Schotterpisten in meist schlechterem Zustand als C-Straßen, teilweise sehr sandig und verbinden abgelegenere Orte mit den C-Straßen.

Die F-Straßen sind private Straßen die von den „Hauptstraßen“ abzweigen und meist zu Farmen führen. Meistens sind diese mit einem Gatter gesichert. Sofern ihr nicht zu Besuch auf einer Lodge seid, die über eine F-Straße erreicht wird, spielen die F-Straßen jedoch keine Rolle.

Elefanten im Etosha Nationalpark in Namibia
Elefanten im Etosha Nationalpark in Namibia

Money, money, money

  • Währung: Namibischer Dollar, 1:1 wie Südafrikanischer Rand 
    • Südafrikanischer Rand genauso als Zahlungsmittel verfügbar wie namibischer Dollar
  • Kartenzahlung weit verbreitet, fast überall möglich

Sprache in Namibia

  • Amtssprache: Englisch
  • Es gibt unzählige Sprachen, die von den verschiedenen Stämmen gesprochen werden, aber jeder Namibier, den wir getroffen haben, spricht Englisch. 

Sicherheit in Namibia

Namibia gilt als eines der sichersten Reiseländer Afrikas: stabile parlamentarische Demokratie, kaum Gewalt, sehr freundliche Menschen. In den größeren Städten kann man den Eindruck gewinnen, dass Armut keine große Rolle spielt. Auf den zweiten Blick wird der Unterschied zwischen den reichen „Weißen“ und der indigenen Bevölkerung jedoch auch hier sichtbar. So wurden wir beispielsweise vor der Abreise von Flughafenmitarbeitern gefragt, ob wir ihnen Kleidung und Schuhe schenken können, da sie scheinbar so wenig verdienen. Und das von Leuten, die einen richtigen Job haben und dementsprechend eigentlich ein regelmäßiges Einkommen haben sollten. Speziell auf der Fahrt in den Norden wurden wir mehr als einmal von Menschen an der Straße angefleht, ihnen Wasser oder Essen zu geben.

Dennoch ist Namibia aber ein sehr sicheres Reiseland und abgesehen davon ist man sowieso die allermeiste Zeit irgendwo alleine im Nirgendwo, wer soll einem dort etwas tun? 

Mit wilden Tieren hatten wir auch keine schlimmen Erfahrungen, wir haben aber auch nicht irgendwo in der Wildnis gecampt, sondern immer auf Campingplätzen. Das würde ich auch jedem empfehlen, alleine schon, weil es so schöne Campingplätze gibt, auf denen man wahrscheinlich mehr Privatsphäre hat als irgendwo am Straßenrand. 

Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Dinge, die man meiner Meinung nach immer und überall, in jedem Reiseland und wahrscheinlich auch in Deutschland, berücksichtigen sollte: 

  • Keine Wertsachen zur Schau stellen, ein „low-profile“ bewahren.
  • Dunkle, zwielichtige Gassen meiden.
  • Auf dein Bauchgefühl hören. Ich finde, in den allermeisten Fällen reicht es, auf sein Bauchgefühl zu hören. Wenn einem etwas komisch vorkommt, man ein mulmiges Gefühl hat oder sich einfach unwohl fühlt, dann hat das oft einen Grund. Unser körpereigenes Warnsystem weiß schon, wann Gefahr lauert. Ich glaube, viele haben den Kontakt verloren, und müssen ihn erst wieder lernen. Aber wenn die Verbindung wiederhergestellt ist, dann ist das Bauchgefühl für mich eines der verlässlichsten und sichersten Wege, brenzligen Situationen aus dem Weg zu gehen.
  • Keine Dinge tun, die du in Deutschland nicht auch tun würdest: Also nachts alleine unterwegs sein, ohne Handy, ohne jemandem Bescheid zu geben, zu leichtsinnig sein, dein Getränk im Club oder in der Bar unbeaufsichtigt stehen lassen….

Unsere Namibia Route für einen dreiwöchigen Roadtrip

Tag 1Namibia Route: Ankunft in Windhuek

  • Shuttle zur Autovermietung (Empfehlung: Asco Car Hire, Notfalldienst in fast ganz Namibia innerh. eines Tages, ansonsten max. 2 Tage, 24/7 Erreichbarkeit, super freundlich)
  • Einkaufen für 1 Woche auf der Namibia Route, das war schon die erste Herausforderung, vor allem, wenn man keinerlei Erfahrung damit hat, mehrere Tage nicht einkaufen gehen zu können und nur einem Mini-Kühlschrank bei 40°C zur Verfügung hat
  • 3h Fahrt nach Mariental 
  • Unterkunft: Gondwana Farm House* (ca. 3h Fahrt von Windhuk entfernt), ca. 30€ je Campsite und 100€ für die Lodges
    • Es gibt Strom, Wasser und eine kleine Feuerstelle.  
    • Die Mitarbeiter sind alle sehr freundlich, im Restaurant wird nur selbst angebautes Gemüse und selbst gezüchtetes und verarbeitetes Fleisch serviert und alles in allem hätten wir uns keinen besseren ersten Stopp in Namibia vorstellen können
    • Bietet sich an, wenn man die erste Nacht nicht in Windhuk verbringen will und nicht in Zeitdruck verfallen will, am ersten Tag 6h in die Kalahari zu fahren.

Tag 2 Namibia Route: Fahrt in die Kalahari

Vormittags:

  • spätester Start unserer gesamten Reise (8 Uhr morgens)
  • Führung durch die Farm
  • Tipp: Grillfleisch hier kaufen, sie produzieren das gesamte Fleisch für alle Gondwana Lodges in Namibia. Super Qualität und richtig günstig.
  • Das erste Mal auf einer Schotterpiste (90% Namibias bestehen aus Schotter) und das erste Mal die Erkenntnis, dass Autofahren nicht langweilig sein muss und eine Wüste nicht heißt, dass es außer Sand nichts gibt: Die Landschaft war immer wieder durchzogen von Bäumen, Büschen und Farmen.

Nachmittags:

  • Unser 1. Game Drive in Namibia, auf der 23km langen Sandpiste, auf dem wir unsere ersten Zebras, Springböcke und Oryxe gesehen haben. 

 Abends:

  • Gekocht, viel zu viele Lampen angemacht und ab 8 ohne Licht dagesessen (nur Solarstrom, der natürlich irgendwann aufgebraucht ist)
  • In völliger Einsamkeit und Idylle ins Dachzelt gekuschelt und dankbar eingeschlafen. 
 

Unterkunft: Kalahari Game Lodge

  • Eine meiner absolut liebsten Unterkünfte auf der Namibia Route: eine Campsite inmitten der Kalahari, mit mind. 100 Meter Abstand zum nächsten Auto, komplette Stille nachts, ein Sternenhimmel, der funkelt und strahlt, und das Gefühl, ganz alleine zu sein. 
  • Man kann hier Game Drives machen, alleine, durch die Sandpisten, zum Sonnenaufgang oder zum Sonnenuntergang, oder einfach am Pool entspannen, abends am Lagerfeuer die Sterne zählen und in seiner Outdoor-Dusche der Natur ganz nah sein. 
  • Kalahari heißt „der große Durst“ oder „Wasserloser Ort“, je nachdem, von welchem Wort man seine Bedeutung ableitet.  Klar wird aber: Wasser gibt es hier wenig. Und trotzdem ist die Kalahari nicht tot, sondern voller Bäume, Büsche, deren grün im krassen Gegensatz zum roten Sand steht. Besonders zum Sonnenaufgang und – untergang spürt man die Magie und Schönheit dieses Ortes.
 

Tag 3 Namibia Route: Kalahari Game Lodge

Vormittags:

  • Morning Hike über 5km, durch das Gebiet der Game Lodge
  • Es ist noch mal ein völlig anderes Erlebnis, die Natur zu Fuß zu erleben und sich ihr wirklich auszusetzen: Der Hitze, dem Sand, der Trockenheit. Im Auto merkt man die Hitze oftmals gar nicht. Deshalb würde ich es definitiv empfehlen, wenn ihr könnt, auch mal zu Fuß eine Art Game Walk zu machen.
  • Auf der Campsite über Mittag gedöst und gekocht

Nachmittag:

  • Nachmittags war die Hitze nicht mehr auszuhalten: es hatte ab 13:30 mehr als 40 Grad. Also sind wir zur Lodge gefahren (die 30min zu Fuß zu laufen schien uns unerträglich) und haben uns dort in den Pool gestellt, um wieder abzukühlen, was erstaunlich gut geholfen hat.
  • Man verbringt also die allermeiste Zeit des Tages entweder im Auto, wo man sich vor der Hitze retten kann, oder im Schatten und versucht, zu überleben. Aber 40 Grad sind auch im Schatten anstrengend, deshalb haben wir den Rest des Nachmittags dann im Pool verbracht.

Abends:

  • Bei Licht gekocht und uns dann ans Lagerfeuer gesetzt und den Abend ausklingen lassen. 

Tag 4 Namibia Route: Kalahari Game Lodge und Weiterfahrt an den Fish River Canyon

  • Early Morning Start um 6: Zelt abgebaut, alles eingeräumt und los auf unseren letzten Game Drive in der Kalahari. Auf einmal standen in der Senke vor uns zwei Giraffen. Direkt vor uns. Wir hatten beide sofort die Melodie vom „König der Löwen“ im Kopf und uns ziemlich stark so gefühlt, als wären wir mitten in einem Film, so unwirklich war das. Diese beiden Giraffen alleine haben uns schon unglaublich glücklich gemacht, doch als wir aus dem Auto gestiegen sind und um die Kurve schauen konnten, haben wir immer mehr Giraffen entdeckt. Letztendlich 9, von den 11 Giraffen, die es ingesamt in dem Gebiet der Lodge gibt
  • 4h gefahren nach Ketmannshoop, Strecke durch die Kalahari noch sehr sehr schön, roter Sand, unendliche Weite und viele wunderschöne Fotomotive
  • Stopp beim Quiver Tree Forest und beim Giant‘s Playground. Beides steht in jedem Reiseführer und wird überall angepriesen, deshalb haben wir auch angehalten. 
  • Fazit: Ist ganz nett, als Zwischenstopp auf der Namibia Route, aber extra hierfür nach Ketmannshoop zu fahren wäre ein Fehler in meinen Augen. Mit 110 NAD pro Person ist der Preis auch recht teuer für ein paar Minuten rumlaufen. Ein Can Do, aber sicher kein Must Do. Vor allem weil im ganzen Süden Namibias Quiver Trees zu finden sind, an jeder Straßenecke und kostenlos besichtigt werden können.
  • In Ketmannshoop unsere Einkäufe eingefüllt und eines unserer ersten Learnings: Mehr Wasser! umgesetzt
  • Weiterfahrt auf der Namibia Route zum Canyon Roadhouse am Fish River Canyon, Ankunft um halb 6, nach fast 8h Autofahrt
  • Unterkunft: Gondwana Canyon Roadhouse, typisch für Gondwana gut ausgestattet und mit 12km Abstand vom Canyon der perfekte Ausgangspunkt

Tag 5 Namibia Route: Fish River Canyon und Weiterfahrt nach Lüderitz

  • 5 Uhr Wecker, um die ersten am Gate des Fish River Canyon, des zweitgrößten Canyons der Welt, zu sein, das um 6 öffnet, weil es um 11 Uhr morgens schon 45 Grad haben kann im Sommer, am Grund des Canyons sogar über 50. Deshalb wollten wir beim Sonnenaufgang am Park sein.
  • Kurz nach dem Eingang, auf der Fahrt zum ersten Aussichtspunkt dann schon das erste Highlight: Zwei Zebras stehen einfach direkt vor uns an der Straße, die sie gerade überqueren wollten.
  • Der Fish River Canyon ist unglaublich beeindruckend: An seiner breitesten Stelle bis zu 27km breit, bis zu 550m tief und 160km lang. Er beginnt südlich von Seeheim und endet kurz vor Ai-Ais. Damit ist er der zweitgrößte Canyon der Welt, nach dem Grand Canyon, und der größte Canyon Afrikas. Und trotzdem kennt ihn kaum jemand. Wir waren an den allermeisten Aussichtspunkten komplett alleine, hatten diesen faszinierenden Anblick nur für uns und konnten die Ruhe und die Magie so lange wir wollten, ohne Tourimassen, die am Grand Canyon ganz normal sind, auf uns wirken lassen.
  • Für mehr ausführliche Infos und Tipps zum Fish River Canyon, schaut gerne hier vorbei, bei meinem Beitrag zum Fish River Canyon.
  • 5h Fahrt nach Lüderitz auf der C13 und der B4, die ca 100km vor und nach der Ortschaft Aus war eine der schönsten Strecken, die wir auf der Reise hatten!
  • Unterkunft: The Cormorant House (70€ pro Nacht)
    • Ein absoluter Traum! Balkon direkt am Meer, also so nah, dass man meinen könnte, die Wellen spülen jetzt gleich ans Geländer. Trotz des Sandsturms, der bei unsrerer Ankunft durch Lüderitz fegte, saßen wir auf unserem Balkon total windgeschützt und konnten den ganzen Nachmittag in der Sonne lesen, ohne zu frieren oder von dem Sand getroffen zu werden.
    • Das Zimmer war geräumig, im Seefahrer Stil gemütlich eingerichtet sauber und mit einer vollausgestatteten Küche versehen. Aber das Highlight war auf jeden Fall der Balkon! Wir haben uns unglaublich wohl gefühlt und hätten so gerne noch eine Nacht verlängert, aber leider hatten sie kein Zimmer mehr frei und waren komplett ausgebucht. Wirklich 10/10!!
  • Abendessen im Portuguese Fisherman: sehr lecker, gemütliche Atmosphäre und vor allem nach den Tagen mit Campingküche umso besonderer. Wir hatten einen  Angelfish und  Kingklip. Und die Preise waren unglaublich: 10 Euro pro Person!

Tag 6: Kolmannskuppe und Tirasberge

  • Vormittags
    • Kolmannskuppe: heute eine Geisterstadt, war Kolmannskuppe vor rund 100 Jahren eine deutsche Kolonialstadt, die alleine zum Fördern von Diamanten existierte. Die 300-400 deutschen Kolonialisten ließen sich damals Mitten in der Wüste alle erdenklichen Standard- und Luxusartiekl direkt aus Deutschland per Schiff bringen. Von Karttoffeln und Baumaterial über Tabak, Parfüm und Süßigkeiten bis hin zu einer kompletten Kegelbahn made in Germany.
  • Mittags
    • Fahrt auf der Namibia Route zu den Tirasbergen in der Namtib Wüste 
    • Auch hier war die Fahrt wieder ein Highlight, mit ständig wechselnden Landschaften, so dass man das Gefühl hat, 4h lang in einer Naturdoku von Arte oder ZDF zu sitzen. Langweilig wird es also nicht!

Unterkunft: Little Hunter’s Rest

Teil der Namtib Desert Lodge, wunderschöne, sehr remote gelegene Campsite; einer der schönsten Campsites unserer Reise, die schönsten Sonnenuntergänge und Sternenhimmel, umgeben von den Tirasbergen.

Tag 7 auf der Namibia Route: Tirasberge

  • Sunrise Hike (4h) in den Tirasbergen
  • Entspannter Nachmittag an der Campsite mit Hängematte und Buch
  • Abends gegrillt und früh ins Bett

Tag 8 auf der Namibia Route: Tirasberge und Fahrt Richtung Sossus Oasis Camp

  • Nach einer sehr kalten Nacht in den Tirasbergen in einem klammen Dachzelt aufgewacht. Heute war die erste Nacht, in der ich mit langen Klamotten, Wärmflasche und Decke und Schlafsack schlafen musste, weil es so so kalt war. 
  • Relativ früh losgefahren, aber es wurde trotzdem erst 9 Uhr bis wir losgekommen sind. 
  • Fahrt nach Sossusvlei (6h)

Unterkunft: Sossus Oasis Camp

  • eigene Toilette und Dusche, Strom (nur nachts), Licht und Wasser
  • Pool 
  • wenig Platz zum Nachbarn 

Tag 9: Sossusvlei und Deadvlei

  • Wecker um 5, Start am Gate um kurz vor Sonnenaufgang, mit viel zu vielen Autos in der Schlange gestanden. 
  • You do you Namibia Routen-Tipp: An Dune45, Elim Düne und Deadvlei erstmal vorbeifahren. Egal, wie früh ihr am Park und dann dementsprechend dort seid – es wird immer schon ein Haufen Leute vor euch da sein. Fahrt stattdessen durch bis zu Sossuvlei und steigt dort auf die Big Mama Düne – wir waren komplett alleine dort, hatten einen hammer Blick zum Deadvlei, über die Dünen in der Nähe und die gesamte Wüstenlandschaft. 
  • Deadvlei ist um 10 schon sehr heiß.  Obwohl es erst 23 Grad hatte, war die Sonne schon so stark, dass es sich viel heißer angefühlt hat. Deshalb würde ich auf jeden Fall empfehlen, zum Sonnenaufgang oder kurz danach am Gate zu sein.
  • Entspannung auf dem Campingplatz nachmittags
  • Kurz vor Sonneuntergang Sesriem Canyon gemacht 
  • You do you Namibia Routen Tipp: 1 Übernachtung statt zwei! Den Canyon kann man auch gut noch nachmittags, nach den eigentlichen Dünen besichtigen, weil er sowieso zum Großteil im Schatten liegt und deshalb auch nachmittags nicht zu heiß ist. Eine Nacht reicht also völlig. Mittags kann man dann sogar noch nach Swakopmund weiterfahren, wenn man nicht am Namib Naukluft Zebra Park anhalten möchte. Falls man abends noch dorthin fahren möchte, nach dem Parkbesuch, wäre es sowieso überhaupt kein Problem. Die Fahrt dorthin dauert statt der 5-6h nach Swakopmund nur etwas zwischen einer und zwei Stunden.
  • Resteessen mit Nudeln gemacht, wie immer zwei Stunden fürs Kochen gebraucht und nach dem Essen relativ direkt ins Bett. 
  • Überrascht von einem Oryx, der direkt neben unserem Auto auf Nahrungssuche gegangen ist.

Tag 10 : Namib Naukluft Nationalpark, Olive Trail

  • Wie immer um 5 aufgestanden und um kurz nach 6 losgefahren. Um kurz nach 8 am Olive Trail Start angekommen und mit unserer 4h Wanderung durch die Berge begonnen.
  • Highlights: Berg-Zebras gesehen, einen Canyon durchquert, an natürlichen Pools vorbei und an Klippen entlanggeklettert, und tausende Steine und Felsen, die in den buntesten Farben, von lila über gelb und grün zu blau, und den schönsten Musterungen leuchten. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an dem Farbenmeer, das über Millionen von Jahren entstanden ist.
  • Nach 9km und 3,5h waren wir wieder am Parkplatz und haben uns auf den Weg nach Swakopmund gemacht.
  • Wie wohl jeder Touri in Namibia in Solitaire angehalten und den berühmt berüchtigten Apfelkuchen dort gegessen. Fazit: Sehr lecker, vor allem mit Sahne und preislich ein absoluter Schnapper. Wir haben für zwei Apfelkuchen, einen Blueberry Crumble und zwei heiße Schokoladen umgerechnet 6 Euro gezahlt.
  • Danach sind wir weiter nach Swakopmund gefahren, durch größtenteils wie immer faszinierende Landschaften und sind dann um 18 Uhr angekommen. Wir waren noch im Restaurant, das bei uns um die Ecke war, Blue Grass, Abendessen und sind dann erschöpft ins Bett gefallen.
 

Unterkunft: Guesthouse Fischreiher (25 Euro pro Person und Nacht)

Wir zahlen nur doppelt so viel wie eine Nacht am Campingplatz kostet. Dafür bekommt man jeden Tag das Zimmer geputzt, hat ein eigenes Bad, so viel Licht und Strom wie man will, bequeme Betten, ist nicht den Elementen 24/7 ausgeliefert und sogar Frühstück. Nach knapp 2 Wochen im Zelt der reinste Luxus! Die Unterkunft ist etwas außerhalb, ca. 4km vom Stadtzentrum, aber in Namibia fährt sowieso jeder immer alles, jede kleinste Strecke, mit dem Auto. Also fahren auch wir einfach morgens die 4km in die Stadt und parken in einer Seitenstraße. Es gibt an jedem Parkplatz Parkplatzwächter, die für ein kleines Trinkgeld von 5-10 NAD auf die Autos aufpassen. Man muss sich also auch keine großen Sorgen machen, dass eingebrochen werden könnte.

Tag 11:Swakopmund bummeln

  • Frühstücken: Village Café: wird in jedem Reiseführer erwähnt und zwar aus gutem Grund. Das Village Café ist eine richtige Institution in Swakopmund und bei Einheimischen mindestens genauso beliebt wie bei Touris.
  • Leider war Samstag und deshalb die meisten Geschäfte nur bis 13 Uhr geöffnet, was wir erst gemerkt haben, als wir im Village Café beim Frühstücken saßen. 
  • Eine Auswahl der Läden bei denen wir waren:
    • keine Empfehlung: Der Handscraft Market an der Mole. Viel zu teuer, viel zu viele, sehr aufdringliche Verkäufer, die zwar behaupten, sie würden die Sachen selbst per Hand machen, aber ziemlich offensichtlich alles von China oder Gott weiß wo herangeschifft wird.
  • Abendessen: The Tug: The Tug ist neben Jetty1905 und Blue Grass eines der Restaurants, das immer genannt wird und immer von allen möglichen Leuten empfohlen wird. Es war ganz gut, vor allem das Gericht von meinem Freund war sehr lecker.  Andererseits hat jedes Restaurant in Swakopmund so ziemlich dasselbe Menü, mit ein paar Variationen davon. Deshalb würde ich The Tug nicht unbedingt empfehlen, da es schon noch mal um einiges teurer ist als beispielsweise Blue Grass.

Tag 12: Little 5 Tour und Swakopmund

Little Five Desert Tour: Dauer ca. 4h

An sich ist die Tour ganz cool, weil man die Tiere, die einem gezeigt werden, sonst niemals in der Wüste ausfindig machen könnte: Ein Chamäleon, das zwischen einem Busch saß und ganz schwarz war, und somit quasi unsichtbar für das ungeschulte Auge; eine Sandviper,  ein Wüstengecko, eine Blindschleiche und eine Schaufelnaseneidechse. 

Am Ende sind wir einfach noch ein bisschen durch die Wüste gefahren. Alles in allem finde ich 40 Euro für das, was es ist – 5 Tiere in der Wüste finden, das, was man einmal auswendig gelernt hat, wiederholen und dann noch ein bisschen rumzureisen – zu viel. Es war sehr interessant, aber das Geld in meinen Augen nicht ganz wert, wenn man es in Relation mit den Preisen in Namibia, die man sonst so bezahlt, setzt.

  • Mittagessen: Fisherman’s Kitchen, kleines Lokal direkt am Strand, eher ein Imbiss, sehr günstig und unserer Meinung der beste Fisch, den wir auf der gesamten Reise gegessen haben! Ganz klare Empfehlung!!
  • Ice and Spices: echt gute Eisdiele, die sehr italienisch schmeckendes Eis verkauft
  • Nachmittags am Strand gelegen und gelesen. Es war sehr windig in Swakopmund generell, aber vor allem am Strand. Wenn man sich dick einpackt ist es aber sehr schön für ein paar Stunden am Strand zu sein und das Meer zu sehen, vor allem weil Swakopmund neben Lüderitz der einzige andere Ort am Meer ist, den man klassischerweise auf seiner Namibia-Reise zu sehen bekommt.
  • Abendessen: Blue Grass

Tag 13: Swakopmund und Damaraland

  • Den letzten Tag in Swakopmund, bzw. die letzten paar Stunden haben wir mit frühstücken und bummeln verbracht. Wir waren um Punkt 8, also dann, wenn die ersten Läden aufmachen, in der Stadt:
    • Metzgerei um den Vorrat an Wildfleisch für die Grillabende aufzufüllen
    • Deno Sibold: Lederwarengeschäft, das für seine Kudu- und Straußenlederprodukte bekannt ist. Die Taschen, die er verkauft hat, gingen bei 1000 Euro los, was aber für Taschen der Art, von Vila Moderna aus Südafrika, günstig ist. In Deutschland zahlt man laut ihm den NAD Preis in Euro, also 20000 Euro. Sehr schöner Laden und sehr freundlicher Besitzer, der locker über 70 ist, aber immer noch sehr begeistert von dem, was er macht.
  • Frühstück: Wild Rocket: Minimalistische Einrichtung, sehr leckeren Chai Latte und heiße Schokolade. Ich hatte die Rösti mit Spinat, Feta und Pilzen, was eines der besten Frühstücke war, die ich glaube ich je hatte. Der Service war nicht so gut und das Essen hat relativ lange gedauert, aber ich würde es trotzdem weiterempfehlen, einfach, weil es so gut geschmeckt hat!
  • Für ausführlichere Informationen und Tipps in Swakopmund, schaut gerne hier vorbei: SWAKOPMUND/ Namibia – Meine besten Tipps für die deutscheste Stadt Afrikas
  • Unterkunft: Lodge Damaraland von Quiver & Co, Damaraland
    • Die Lodge ist wunderwunderschön. Großzügige, liebevoll gestaltete Zimmer, aus einer Mischung von Safari-Vibes und eleganten antiken Vibes, einem runden Moskitonetz ums Bett herum, einer freistehenden Dusche, einem offenen Bad, viel Holz, sehr luftig und sehr gemütlich. Auch die Anlage selbst: Alles so liebevoll angepflanzt, abends leuchten hundert solarbetriebene Teelichter den Weg zum Haupthaus bzw. zurück zu den Zimmern, der Pool liegt eingebettet in die Landschaft des Damaralandes.
    • Abends von 18-21 Uhr gibt es Essen in Form eines Buffets: Wild, Chicken oder Boerewurst werden gegrillt, es gibt eine riesige Auswahl an Salaten, gerösteten Kürbis und geröstetes anderes Gemüse, Bohnensalat, eine Pastastation, und sehr leckeren Nachtisch, der nach draußen gebracht wird. 
  • Es ist zwar mit 220 Euro für zwei pro Nacht schon ein kleiner Luxus, bei dem man sich überlegen muss, ob man sich das gönnen will. Für uns hat es sich aber definitiv gelohnt. 

Tag 14: Damaraland Lodge und Weiterfahrt zum Etosha Nationalpark

  • Wir hatten ein mega leckeres Früchstück, an dem es alles gab, was ich mir je wünschen hätte können, inklusive dem besten homemade Granola. Dann haben wir den Vormittag am Pool mit Lesen verbracht und uns um 13 Uhr auf Richtung Etosha gemacht.
  • Um 16 Uhr erst am Galton Gate auf der Westseite des Etosha Nationalparkes angekommen. 
  • Tipp: Map of Etosha von NWR kaufen, bevor ihr in den Park fahrt (wir haben unsere zum Beispiel in der Swakopmunder Buchhandlung für umgerechnet 3€ gekauft).Dort sind alle Wasserlöcher eingezeichnet und alle Straßen, die durch den Park führen. Wir fanden das sehr nützlich, vor allem, weil die Schilder im Park häufig kaum noch lesbar sind oder erst so kurz vor der Abbiegung angebracht sind, dass man dran vorbeifahren würde, wenn man nicht auf der Karte mitlesen würde. Diese 3€ sind wirklich gut investiert!
  • Unterkunft: Olifantsrus Campsite

Olifantsrus ist die mit Abstand schlechteste Campsite, die wir in 2 Wochen auf der Namiba Route erlebt haben: Der Rezeptionist/ verantwortliche Mitarbeiter war extrem merkwürdig, hat nie verstanden, was wir eigentlich von ihm wollen und war sehr unhilfsbereit. Die Campsites sind alle unverschämt nah beieinander, man sitzt fast schon beim anderen am Tisch. Die sanitären Anlagen sind zu wenig ( zwei Toiletten für Männer und Frauen und je eine Dusche) und generell in schlechtem Zustand. Die meisten Leute, die wir getroffen haben, bleiben auch nur eine oder höchstens zwei Nächte im Park, und haben ansonsten Unterkünfte außerhalb gebucht, von denen sie dann in den Park reinfahren. 

Tag 15: Etosha Nationalpark, Westen

  • Wecker um 5, Wasserloch um kurz nach 6 und um halb 7 los auf den Weg zu den Wasserlöchern außerhalb der Campsite
  • Der Tag war unglaublich gut! Wir haben eine riesige Elefantenherde gesehen, ein Wasserloch, an dem Zebras, Elefanten, Giraffen, Springböcke, Oryxe, Gnus und andere Antilopen alle zusammengestanden haben, umringt von den Vögeln über ihnen. Es war so voll, so lebendig und so besonders, dass wir fast eine Stunde einfach nur dasaßen und die Tiere beim Trinken, Planschen und Anstehen (Springböcke) beobachtet haben.
  • Unser unangefochtenes Highlight war Ozonjuitji m’Bari, quasi zwischen Olifantsrus und Okaukuejo: Hier finden sich wirklich MASSEN an allen Tieren und man kann hier locker eine Stunde sitzen, ohne sich zu langweilen.
  • Unterkunft: Okaukuejo Campsite: etwas besser als Olifantsrus, aber nach wie vor keine schöne Campsite: Sehr voll, sehr eng, aber gute Sanitäranlagen und die ganze Nacht Licht und Strom
  • Wir haben wie immer schnell gekocht und gegessen, und waren dann noch am Wasserloch, wo wir unsere ersten Nashörner gesehen haben!

Tag 16 auf der Namibia Route: Etosha Nationalpark, Südseite

  • Genauso wie gestern: 5 Uhr Wecker, um halb 7 das Camp verlassen und die Wasserlöcher abgeklappert
  • Highlights: Homob à auch so an sich ein sehr schönes Wasserloch, weil es natürlich ist, kein künstlich angelegtes, mit bisschen Gras und anderen Pflanzen, und wir auch viele Tiere gesehen haben, vor allem 4 Giraffen
    • Gemsbokvlakte: Elefanten! Unsere ersten an diesem Tag
    • Salvadora: sehr nahe an Halali schon, und ein Wasserloch, das auch ohne Tiere sehr, sehr schön ist: Es liegt inmitten wunderschöner Landschaft und man kann von oben auf die Tiere draufschauen, was nochmal eine andere Perspektive ermöglicht.
  • Nachmittags am Pool in Okaukuejo, bei 40 Grad im Schatten. 
  • Um 5 sind wir dann nochmal los und haben eines der Highlights für uns erlebt: Vier Giraffen, die nicht am Wasserloch, sondern auf dem Weg dorthin einfach rumstanden und die wir eigentlich zumindest anfangs, hauptsächlich wegen ihrer auffälligen Fellmusterung fotografieren wollten. Plötzlich, aus dem Nichts, nachdem zwei der Giraffen längere Zeit vermeintlich friedlich nebeneinanderher marschiert sind, haben sie angefangen, zu kämpfen. Giraffenkampf geht so: beide schlagen ihre Köpfe an ihrem riesigen, unendlich langen Hals wie an einem Pendel mit voller Wucht gegen den Körper der anderen Giraffe. Normalerweise geht das wohl länger, bei uns war nach einem bzw. zwei Schlägen (jeder einmal) Schluss.
  • Der Gewinner hat das Weibchen abbekommen und sich dann daran versucht, sie zu verführen. Der Balztanz, oder wie man das nennen möchte, hat sich ewig gezogen. 

Tag 17: Etosha Nationalpark, Süd- und Ostseite

  • Highlights: unzählige Elefanten, in Herden, mit ihren Kälbern, alleine, große und kleine. Und sogar zweimal direkt an der Straße, keine 3 Meter von uns entfernt und nicht „nur“ am Wasserloch
  • Giraffen, Zebras, Gnus, Springböcke – alles in Massen vorhanden. An unserem Lieblingswasserloch waren wir über eine Stunde gestanden, haben den Tieren beim Kommen und Gehen zugeschaut, beim Planschen, Trinken und Streiten und haben währenddessen vor uns hin gesnackt. Eigentlich finde ich das Konstrukt so verrückt: Tieren beim Existieren zuzuschauen. Aber eigentlich ist es vor allem einfach beruhigend und faszinierend. 
  • Wir sind bis nach Namutoni gekommen, mussten dann aber wieder den ganzen Weg zurück nach Halali, weil wir dort schon unsere Stühle als Pfand gelassen hatten und unseren Campingplatz so reserviert hatten.
  • Im Nachhinein würden wir unsere Schlafplätze im Etosha anders gestalten: 1 Nacht in der Dolomite Lodge oder in Olifantsrus (wenn man leidensfähig ist bzw. wirklich gar keine Ansprüche an seine sanitären Anlagen und/ oder das Personal hat), 1 Nacht in Okaukuejo, weil das Camp hier mit Abstand das Beste, wenn auch vollste, war. 1 Nacht entweder in Namutoni oder draußen vor dem von Lindequist Gate in einer Campsite, 
  • Unterkunft: Halali Campsite
    • Halali war ähnlich schlecht wie Olifantsrus, nur ein bisschen besser: Licht nachts im Bad, nicht ganz so eklige Anlagen, aber auch nicht sauber, sehr staubig, viele Menschen.

Tag 18: Etosha und Frans Indongo Lodge

  • Wir wollten heute eigentlich relativ früh aus dem Park herausfahren und nur noch ein paar Wasserlöcher auf dem Weg mitnehmen. Aber: schon vor dem ersten Wasserloch (Salvadora) habe ich einen Gepard gesehen, der über die Wiese geschlichen ist! Im ganzen Etosha Nationalpark gibt es weniger als 10 Geparden.
  •  2. Highlight: Keine zwei Meter von unserem Auto entfernt, lag eineLöwin, hat Wasser getrunken und sich dann langsam auf den Weg gemacht. Wir konnten unser Glück kaum fassen: Gepard und Löwin an einem Tag, innerhalb weniger Minuten! Besser hätte der Abschied aus Etosha kaum sein können!

Unterkunft: Frans Indongo Lodge

  • Nach 3h Tar-Road (!!), eine Seltenheit auf der Namibia Route, waren wir dann an der Frans Indongo Lodge, 1h vom Waterberg entfernt. Hier wollten wir für einen Tag und eine Nacht ausspannen und uns von den Strapazen, die Etosha und das Camping dort, unweigerlich bedeuten, erholen.
  • Die Lodge ist wirklich sehr sehr schön angelegt, fühlt sich an wie eine Oase in der Wüste und bis auf das Essen, das eher mittelmäßig war, war das eine Lodge, in der wir uns rundum wohlgefühlt haben! 

Tag 19: Frans Indongo Lodge

  • Eigentlich wollten wir nur eine Nacht in der Lodge bleiben und dann noch zwei Nächte an den Waterberg, aber wir haben uns dafür entschieden, noch eine Nacht länger in der Lodge zu bleiben und nochmal einen Tag richtig zu entspannen: Einfach nur am Pool zu liegen, zu lesen, zu schreiben, in die Ferne zu schauen und es zu genießen, nichts packen zu müssen, nirgends hingehen zu müssen und nichts machen zu müssen. Essen wird einem gebracht, das Zimmer wird geputzt und man kann wirklich den ganzen Tag einfach nur chillen. Der Urlaub bisher war unglaublich schön, wir haben so viele tolle Sachen gesehen, aber wir merken auch, dass wir ganz schön geschlaucht sind. Deswegen tun diese beiden Lodge-Tage gerade sehr gut, vor allem am Ende der Reise.
  • Das Frühstück war richtig gut, es gab alles, was ich mir von einem Frühstück erhoffe. Danach waren wir „wandern“, also sind 1,5h ein bisschen hier auf einen Hügel gelaufen und haben uns einfach ein bisschen bewegt. Um 11 waren wir wieder zurück und danach lagen wir einfach den ganzen Tag am Pool im Schatten und haben unsere Bücher gelesen. Es war herrlich!
  • Fazit: Die Lodge an sich ist richtig schön angelegt, die Zimmer, der Pool und alles, aber das Essen zieht den Gesamteindruck leider ein bisschen runter.

Tag 20: Omatozu Safaris

  • ganz spontane Planänderung: Wir haben uns gegen den Waterberg entschieden, der nochmal 150km in die falsche Richtung gewesen wäre, nur, um am nächsten Tag wieder 300km nach Windhuk zu fahren. Stattdessen haben wir ganz spontan eine Campsite 100km vor Windhuk gebucht und sind dort hingefahren: Omatozu Safaris
  • Unterkunft: Omatozu Safaris war eine der besten Campsites, die wir hatten auf unserer Reise. Eigenes Bad, und zwar gemauert, nicht irgendwie einfach nur zeltmäßig, gute Feuerstelle und genug Abstand zu den anderen drei Campern.
  • Wir haben auch das erste Mal seit den Tirasbergen, also das erste Mal seit fast zwei Wochen, ein Lagerfeuer gemacht. Davor hat es sich irgendwie nie angeboten, weil wir immer zu spät an der Camspite waren und viel zu müde, um noch lange ins Lagerfeuer zu schauen.
  • Heute war deshalb der perfekte Abschluss unserer Reise: Wir sind nach der Ankunft „wandern“ bzw eher spazieren gegangen für 7km und haben aus dem Nichts, als wir gerade extrem ins Gespräch vertieft waren, zwei Giraffen nur ein paar Meter vor uns stehen sehen. Das war so so cool, noch viel besser, als Giraffen aus dem Auto zu sehen, weil man ihnen viel näher ist und ohne den laufenden Motor viel eher mitbekommt, wie sie laufen, welche Geräusche sie beim Kauen machen und wie sich die Hufe anhören. Wir waren beide wie verzaubert, so besonders war das.
  • Beim Game Drive selbst haben wir leider nicht viel gesehen, weil die Tiere so schreckhaft waren, dass wir glauben, dass hier sicherlich auch gejagt wird und die Tiere mit Autos Gefahr in Verbindung bringen.
  • Als wir zurückgekommen sind haben wir dann unsere ganz normale Routine durchlaufen, nur deutlich entspannter als sonst, weil wir wussten, wir müssen morgen nirgends hin und können ausschlafen und dann in Ruhe alles zusammen räumen.
  • Wir waren dann nach dem Essen noch ewig am Lagerfeuer gesessen, haben drei/ vier Mal nachgelegt und sind irgendwann um halb 11 erst im Bett gewesen, was für uns wirklich sehr spät war.

Fazit: Das war unsere Namibia Route und nach drei Wochen kann ich sagen, dass Namibia eines der faszinierendsten und beeindruckendsten Länder ist, die ich je bereisen durfte. Es gab keinen einzigen Tag auf dieser Reise, an dem ich mir gedacht habe: Jetzt reicht es! Oder: Jetzt wird es langweilig! Es war einfach 3 Wochen lang jeden Tag so, dass ich aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen ist und jeden Tag dankbar dafür, dass ich so etwas Wunderschönes erleben darf, eingeschlafen bin. 

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